In seiner Stellungnahme zu dem Kostenrahmen verdeutlichte Sven Unruh, nach seiner Meinung sprenge das Vorhaben das Vermögen der Gemeinde. „Wir kommen unserer Verpflichtung zur Sparsamkeit nicht nach”, führte er aus und hob hervor: „Ich kann das nicht mittragen”. Unruh war mit seiner Meinung alleine. Die übrigen neun Ratsmitglieder befürworteten das Projekt, das seit einiger Zeit in dem Gremium diskutiert wird. Für Cerstin Bayer ist der vorgestellte Entwurf „das, was wir wollten”– ein integrativer Kindergarten. Jetzt gelte es, sich nicht zu verzetteln und den nächsten Schritt „schnellstmöglich” zu beschließen, „damit wir weiterkommen”. Horst Schimmelpfennig (SPD) empfahl, die Zeiträume kurz zu halten, er sehe mit Blick auf den Kostenrahmen und was dafür entstehe, dass „nicht rumgeaast wird”. Seiner in den Raum gestellten Frage, „Welche Alternativen haben wir?” schloss CDU – Sprecher Heinrich Widdel die Feststellung an: „Wir haben Zeit verloren”. Warte man noch länger ab, dann stiegen die Kosten weiter. Die Referentin hatte darauf hingewiesen, dass die Endsumme des Bauvorhabens noch nicht abzusehen sei. Dis gelte insbesondere auch wegen der heiß laufenden Baukonjunktur. Mit seiner klaren Mehrheit sprach sich der Rat für die Fortsetzung der Planung und letztlich für die Verwirklichung des Projekts aus. Als nächstes, so die Architektin, werden die einzelnen Fachplaner mit ins Boot geholt. Das Genehmigungsverfahren soll im Dezember eingeleitet werden, das Vergabeverfahren bis Ende April abgeschlossen sein. Spätestens im Juni sollen die Bagger anrollen und nach 15 Monaten, so hofft man, können die Jungen und Mädchen zusammen mit dem Betreuungspersonal in ihr neues zweigeschossiges Domicil einziehen. Dieses, so hält der Entwurf vor, verfügt über vier Gruppenräume für den Kindergarten und zwei Räume für die Krippe mit entsprechenden Ruheräumen. Für die Verpflegung sind eine 24 Quadratmeter große Küche und ein Essbereich eingeplant, der sich über 76 Quadratmeter erstreckt. Ergänzt wird das Betreuungskonzept unter anderem durch einen Bewegungsraum, ein Labor für die „Kleinen Forscher” des Kindergartens, einen Musikraum, ein Atelier sowie zwei Therapieräume. Im Außenbereich sind Abstellplätze für die Kindergarten – Busse und die Kinderwagen vorgesehen. Auch an die Nachbarn wurde gedacht: Auf der Seite zu den direkten Nachbarn ist keine Spielzone vorgesehen. Das Konzept steht, jetzt muss die Politik nur noch klären: „Wie wollen wir bauen?” Die Festlegung der Materialien, so machte Maike Winter deutlich, „bestimmt die Kosten und die Länge der Bauzeit”. Zu Beginn der Sitzung hatte der Rat einstimmig den Sitzverlust von Andreas Kobel (Bündnis 90/Die Grünen) festgestellt. Kobel hat Lindhorst als Wohnort aufgegeben. Ein Nachrücker ist nicht vorhanden; die Grünen sind demzufolge nur noch mit Stefanie Sonnekalb – Unruh im Rat vertreten. Eine Fraktionsstärke wird nicht mehr erreicht. Das kommunale Parlament besteht ab sofort nur noch aus 14 Mitgliedern. Des Weiteren informierte der Gemeindedirektor darüber, dass die Ratsfrauen Cerstin Bayer und Aileen Martin (beide parteilos) sich für die politischen Abläufe im Rat als Gruppe etabliert haben. Foto: privat