Ein weiterer Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromautobahnen sowie eine Erneuerung des Netzes wären essentiell, um die Energiewende voranzutreiben. Investitionen müssten getätigt werden, doch könne nur vermutet werden, wie sich diese Entwicklungen auf den Strompreis niederschlagen werden. „Die Belastungen werden wohl steigen”, so Weil. Auch äußerte er sich unzufrieden über die lahmende Entwicklung. „Die Prognosen aus dem Koalitionsvertrag haben wir auch nach der Halbzeit noch nicht erreicht”, so Weil. Doch was müsse geschehen, um die Klimaziele doch noch zu erreichen? Der Zubau der erneuerbaren Energien müsse weiter vorangetrieben werden, ebenso müsse der Netzausbau und der Ausbau der Stromautobahnen weiter gefördert werden. „Wir brauchen hier in Deutschland wesentlich länger für Infrastrukturvorhaben als in unseren Nachbarländern”, sagte der Ministerpräsident. Darüber hinaus müsse zudem das Schienennetz weiter ausgebaut werden, auch damit mehr Menschen zukünftig die Bahn als Verkehrsmittel nutzen. Doch sowohl gegen den Netz- als auch gegen den Schienenausbau gebe es vielerorts enorme Proteste aus der Bevölkerung, was Weil bemängelte. Großes Potential sieht er im vielfältigen Einsatz von Wasserstoff. Schaumburg als Wasserstoff-Region könne sich hier hervortun und Vorreiter werden. Generell müssten zukünftige Planungen beachten, dass angestrebte Maßnahmen sozial ausgewogen sein sollten, da Klimaschutz vielerorts in der Bevölkerung noch die gesellschaftliche Akzeptanz fehle, zudem sollten die Belastungen für die Wirtschaft kalkulierbar und vernünftig sein. „Wir müssen an diese Aufgabe selbstbewusst herangehen und uns der enormen Herausforderung stellen”, sagt Stephan Weil. In der anschließenden Diskussion nutzten die anwesenden Vertreter aus der regionalen Wirtschaft die Möglichkeit, Weil ihre Fragen zu stellen. Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens beispielsweise bemängelte, dass bei großen Planungen und Maßnahmen wie dem Trassen- und Netzausbau große Konzerne gesponsert, die Mitbeteiligung und Akzeptanz der Bürger aber vernachlässigt werde. Den Bürgern müssten solche Projekte „schmackhafter” gemacht werden und beispielsweise, wie beim „Bürgerenergie Windpark Helmstedt”, sollten sie ebenso einen wirtschaftlichen Nutzen von Projekten vor Ort haben sollten, antwortete Stephan Weil. Foto:nh