Anfangs hatte sich nur der benachbarte Eigentümer Bernhard Arnold aufgeregt (SW berichtete). Doch inzwischen nimmt die Gegenströmung offenbar größere Züge an. „Beinahe stündlich werden es mehr”, berichtete Arnold jetzt. Rund ein Dutzend direkte Unterstützer weiß er neben sich. Doch mehr noch blickt er auf die immer längere Reihe der Unterschriften. Im Mai hatte sich der Ausschuss für Jugend und Kultur, Umweltschutz und Wege noch einstimmig für den vom BCA beantragten Umzug ausgesprochen. Drei Plätze sollten im Winkel zwischen Süntelbuche und der neuerdings für Ausstellungen ausgebauten Scheune entstehen, ergänzt um Geräteraum und öffentliche Toiletten sowie eine überdachte Terrasse. Die Protestler haben nachgerechnet: Insgesamt müssten dafür 600 Quadratmeter Grünfläche geopfert werden. Nicht nur Arnold bedauert diesen möglichen Verlust. In dem Flugblatt, für dessen Inhalt sich der Grünen-Politiker Karsten Dohmeyer verantwortlich erklärt, wird ein Kostenaufwand für den Platz-Ausbau im Volkspark einschließlich „sechs Straßenlaternen” mit 180.000 Euro beziffert. Dagegen würde eine entsprechende Ergänzung des Sportparks nur 30.000 Euro erfordern, da dort mit Vereinsheim, Gastronomie und Parkplätzen die notwendige Infrastruktur bereits vorhanden sei. Die „einzige naturnahe Grünfläche mitten im Flecken mit altem Baumbestand … und Anbindung an die Aue muss erhalten bleiben”, hießt es weiter. In einer Pressemitteilung legt die Bürgerinitiative „Pro Volkspark” jetzt noch einmal nach. Schon die weltweit älteste Süntelbuche sei Grund genug, die Angelegenheit noch einmal zu überdenken. Denn das Anlegen des Boule-Platzes verlange ein Auskoffern des leicht abschüssigen Geländes und anschließende Planierarbeiten. Das würde das Wurzelwerk zerstören. Hinzu käme die Bodenversiegelung durch Schotter und Betonplatten. Auch die Notwendigkeit öffentlicher Toiletten wurde in Frage gestellt. Bereits zwei Versuche solcher Anlagen im Volkspark und später am ZOB seien mangels Nutzung und Pflege wieder abgeschafft worden. Theodor Vollmer, Anrainer der Rodenberger Straße, berichtete von Nachbarn, die zwar sehr für den Boulesport seien, nicht jedoch im Volkspark. Auch Günther Krüger aus der nahen Memeler Straße weiß von ähnlichen Stimmen. Mit Interesse wird nun auf die bevorstehende Sitzung des Bau- und Planungsausschusses geblickt. Dessen Mitglieder wollen am Dienstag, 15. Oktober, zunächst um 17 Uhr den Volkspark besichtigen und ab 18 Uhr im Obergeschoss des Gebäudes II im Gewerbepark unter anderem über die „Errichtung einer öffentlichen Toilettenanlage nebst Abstellraum” beraten. Foto: al