MEINSEN/HÜLSEDE (al). Die von der Gemeinde Hülsede gewollte Ansiedlung neuer Häuser kann vorerst nur im kleinen Ortsteil Meinsen efolgen. Bei einer Enthaltung wurde der Bebauungsplan „Steinbult” auf den Weg gebracht. Dagegen wurden Überlegungen für die Hülseder Ortsmitte zu den Akten gelegt. Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Völkoi könnte nach Angaben von Bauamtsleiter Markus Jacobs „sofort gebaut werden”. Ein gültiger Bebauungsplan liege seit 1973 vor. Dieser werde nun in einigen Details geändert, um die Grundstücksüberbauung zu erweitern und eine zweigeschossige Bauweise zuzulassen. Auch eine bislang von der Bebauung ausgesparte Fläche wurde in den geänderten Plan aufgenommen. Egbert Gelfert (Hülseder Gegenwind) begrüßte die Entwicklung an dieser Stelle. Es sei ein „Glücksfall für die Gemeinde”, dass der Eigentümer die Vermarktung des Geländes selbst übernehmen wolle. Dieser trägt auch die Planungskosten. Dagegen hat der Planentwurf „Im Dorfe” keine Chance auf Realisierung. Ein hydraulisches Gutachten machte einen Engpass bei der Oberflächenentwässerung in der Hülseder Ortslage deutlich. „Schon in jetzigen Zustand kommt es zu einer partiellen Überlastung im Bereich Dunkle Straße und Über der Beeke”, schilderte Experte Jürgen Rabe dem Rat die Probleme. Dies sei nur zu lösen mit einer Regenrückhaltung und kontrollierter Einleitung bei extremen Hochwasserereignissen. Eine solche Anlage koste der etwa 8500 Quadratmeter großen Fläche mindestens einen Bauplatz. Dazu müssten die Eigentümer bereit sein. Gelfert forderte die Verwaltung zu Sondierungen auf, ob bei allen betroffenen Anliegern der Verkaufswille bestehe und ob sie zu anteiligen Investitionen für die Regenrückhaltung bereit seien. Dies musste Gemeindedirektor Martin Schellhaus verneinen: „Das ist nicht der Fall.” „Damit ist das Thema erledigt”, erklärte Bürgermeisterin Marion Passuth (SPD), die die Kosten für das Gutachten rechtfertigte. „So sind wir jetzt auf der sicheren Seite”, fuhr sie fort: „Das Projekt hätte für uns auch nach hinten losgehen können.” Bei drei Enthaltungen wird das Siedlungsprojekt „Im Dorfe” nun nicht mehr weiter verfolgt. Für Martin Höhle (Hülseder Gegenwind) blieb beim Blick in das Gutachten ein Nachgeschmack: „Wenn das mit der Überlastung heute schon so problematisch ist, dürfte im oberen Bereich niemand mehr bauen oder nur sein Carport vergrößern.”
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