LYHREN (al). Im Apelerner Ortsteil Lyhren hat endlich der Bau eines seit Jahren diskutierten Objekts im Rahmen der Dorferneuerung begonnen. Die Brücke über den Salzbach am „Brandshagen” wird erneuert. Dafür muss für Wochen die Ortsdurchfahrt voll gesperrt werden. Das Dorf ist zweigeteilt. Wer mit einem Fahrzeug vom westlichen zum östlichen Ortsende will oder umgekehrt, muss einen langen Umweg über Groß Hegesdorf oder sogar über Reinsdorf und Apelern machen. Was für Bauleiter Jan-Niklas Wintjes „eigentlich kein großes Projekt” ist, sorgt bei Einwohnern und Passanten schon eher für Erstaunen. Denn das Wasser fließt unablässig durch die Baustelle und kann nicht einfach so umgeleitet oder gestaut werden. Außerdem müssen die Brandshagen-Bewohner im Notfall von Feuerwehr oder Rettungskräften erreicht werden. Deshalb war eine Ersatzbrücke erforderlich. Das Monstrum aus Stahl mit Auffahrrampen auf jeder Seite war die erste Arbeit für den 27-jährigen Ingenieur und seine drei Kollegen. Danach sollte der Abriss der alten Querung beginnen. Für Wintjes war es „wirklich höchste Zeit”. Denn die Außenträger seien völlig kaputt und die Betonauflagen porös gewesen. Zu Recht war die Gewichtsbeschränkung zuletzt auf 3,5 Tonnen reduziert worden. Den Abriss der alten Brücke bezeichnete der Bauleiter „als schnelle Sache”. Ein Bagger nimmt die sechs Träger sowie die dazwischen befindliche Betonverfüllung auf. Dann muss das Bachbett tiefer gelegt werden, weil ansonsten der permanente Wasserfluss das Setzen der neuen Betonfundamente verhindern würde. Auf diese werden Fertigteile gesetzt. Dann kann die neue Fahrbahnoberfläche entstehen. Für Wintjes ist der Auftrag zwar Routine, dennoch aber wegen des Nebeneinanders von Hoch-, Wasser- und Ingenieurbau nicht ohne Reiz. Nur eine Unwägbarkeit muss er ständig im Blick haben. Bei plötzlichem Hochwasser müssen Pumpen eingesetzt werden, um die ungewollten Mengen über Schläuche abzuleiten. Und wenn wirklich eine große Flutwelle kommen sollte, wie sie die Anrainer gelegentlich selbst beklagen müssen, „dann ist auch für uns das Weitermachen unmöglich”. So aber wollen sie in gut fünf Wochen fertig sein. Dann werden rund 143.000 Euro in dem neuen Bauwerk mitten in Lyhren stecken. Foto: al