BAD NENNDORF (jl). Auch in einem Planschbecken im Garten können Kinder ertrinken. Selbst die Regentonne, in die sie in Abenteuerlaune krabbeln, kann zur Gefahr werden. Wegen der hohen Zahl stiller Ertrinkungstode von Kindern unter sechs Jahren hat die Bad Nenndorfer DLRG-Ortsgruppe ein Kindergartenprojekt ins Leben gerufen. Über den erfolgreichen Start berichtete jetzt Nina Schwindling. Im vergangenen Frühjahr brachten die Rettungsschwimmer erstmals hiesigen Kita-Kindern, die in die Schule kommen, auf trockener Ebene sowie auf szenische Weise die Gefahren des Elements Wasser näher. Unter anderem konnten die Kids Rettungsgeräte ausprobieren, erlebten ein Puppentheater und in einer Geschichte den Tag eines Rettungsschwimmers. „Das kommt gut an”, resümierte Schwindling bei der Hauptversammlung, obgleich die Zahl der bisherigen Anmeldungen noch ausbaufähig sei. Zum Auftakt hatten sieben heimische Kindergärten teilgenommen. Noch sind Anmeldungen möglich, das Programm startet im Frühjahr. Sechs Einsatzdienste ließ Einsatzleiter Frank Blume Revue passieren. Die elf Mitglieder im Wasserrettungstrupp leisteten gemeinsam 418 Stunden, darunter die Absicherung des Kanals in Haste an Himmelfahrt. Eine Eisrettungsübung habe man mangels geschlossener Eisdecke leider nicht durchführen können; dafür aber im August eine abendliche Tauchübung in der Pollhäger Hafenanlage. Ausrücken musste die hiesige DLRG nur ein einziges Mal – allerdings ohne tätig werden zu müssen. Rettungskräfte hatten eine als vermisst gemeldete Person am Ufer der Weser bereits gefunden und versorgt. Im Bereich Ausbildung wurden zahlreiche Schimmabzeichen abgenommen, Rettungsschwimmkurse durchgeführt und Vereinsmeisterschaften ausgerichtet, wie Ausbildungsleiter Jannis Eikenroth aufzählte. Zudem gab es neue Vereinskleidung für die Nachwuchsabteilung und eine Umgestaltung des Internetauftritts. Man wolle weiter an der Außendarstellung arbeiten. Eine rein formelle Angelegenheit war die Wahl der Kassenführerin. Bestätigt wurde Nina Schwindling, die die Aufgabe bereits im vergangenen Jahr kommissarisch übernommen hatte. „Das Aktivsein in der DLRG hat zum Ziel, Menschen zu helfen und zu retten”, würdigte der stellvertretende Samtgemeindebürgermeister Friedrich Varwig den Einsatz der Rettungsschwimmer für die Gemeinschaft. Wilhelm Biesterfeld, stellvertretender Bürgermeister, mahnte aufzupassen, dass nicht noch mehr Schwimmbäder geschlossen werden. Dies schade vor allem den Kindern und ihrer Schwimmfähigkeit. Foto: jl