LAUENAU (al). Die Bürgerinitiative „Pro Lauenau”, die seit Monaten gegen den vorgesehenen Abriss der früheren Herbertusstube argumentiert, ist mir ihrem Antrag gescheitert, den morgigen Bürgerentscheid zu verschieben. Der Verwaltungsausschuss des Fleckens wies das Ansinnen in einer kurzfristig am Donnerstag anberaumten Sitzung zurück. Im direkten Anschluss erklärten Sprecher von SPD und CDU die Gründe. Der überraschende Vorstoß der Bürgerinitiative, die noch bis vor wenigen Tagen vehement darum warb, mit einem Ja für den Erhalt der Fassade des Gebäudes der Gemeinde „ein Weihnachtsgeschenk” zu machen, war mit dem Hinweis auf die Corona-Pandemie begründet worden. Zuvor hatte sich „Pro Lauenau” und zuletzt der Ortsverband der Grünen mit Flugblättern an die Haushalte gewandt und unter anderem auch auf die Möglichkeit der Briefwahl hingewiesen. Uwe Budde (SPD) und Nicole Bruns (CDU) sahen für den Antrag keinen Raum und verwiesen auf die gesetzlichen Vorgaben des niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes. Danach habe nach dem erfolgreichen Verlauf des Bürgerbegehrens (die damaligen Unterschriftensammlung, d.Red.) fristgerecht der Bürgerentscheid zu erfolgen. Dies habe der Verwaltungsausschuss am 14. Oktober beschlossen. Die für den morgigen Sonntag vorgesehene Abstimmung ist mit dem Beginn des Briefwahlverfahrens am 30. November bereits eröffnet worden. Etliche Briefe liegen im Rathaus bereits vor: Für diese, so die SPD, biete sich keine Rechtsgrundlage, diese nun als ungültig zu erklären, nur weil der Wahltag nicht stattfände. Auch die am 15. Dezember vom Land erlassene neue Corona-Verordnung spreche nicht gegen den Urnengang. Mit dem Gesundheitsamt seien die Hygienekonzepte für die Wahlräume abgestimmt worden. Dabei wurde auch geregelt, wie viele Personen diesen gleichzeitig betreten können. Die Haltung der SPD-Fraktion, die auf zwei Seiten detailliert die Rechtslage prüfte und die Unzulässigkeit des BI-Antrags begründete, machte sich Bruns umgehend zu Eigen: „Ich habe genau das auch herausgefunden.” Sie war zudem der Meinung, dass die Bürger ausreichend informiert seien: „Die Briefkästen wurden ja überflutet.” Jetzt aber sei der Zeitpunkt für eine Entscheidung und damit für Klarheit reif: „Letztlich müssen auch die Bürger vor einer unendlichen Diskussion geschützt werden.” Wie die Verwaltung mitteilte, sind die Wahllokale in Lauenau und Feggendorf von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Beim Betreten herrscht Masken- und Abstandspflicht. Zugang und Ausgang sind getrennt und gekennzeichnet. Wer dennoch den Besuch eines Wahllokals scheut, kann von 8 bis 15 Uhr im Rathaus in Rodenberg noch die Briefwahl beantragen.