Alles begann am 1. Februar 1978 mit der Grundausbildung in Bad Iburg. Die Außenstelle der Landespolizeischule war zum damaligen Zeitpunkt in einem Schloss untergebracht – besser konnte der Start ins Berufsleben für den damaligen Polizeiwachtmeister nicht laufen. Nach Abschluss des neunmonatigen Grundlehrganges kam Bergmann als Praktikant nach Rinteln. Der gebürtige Lipper wohnte damals in der Nähe der Landesgrenze, daher der Bezug zu Niedersachsen. Anschließend ging es für ihn nach Huntlosen zum Abschlusslehrgang, hier lebte er in Holzbaracken mitten im Wald – eine „spezielle” Erfahrung.. Gewaltbereite Demonstranten Und dann begann für ihn der Polizeidienst in der Bereitschaftspolizei. Zu einer Zeit, als die Erinnerungen an die „Schlacht am Zaun” am Atomkraftwerk Grohnde noch lebendig waren. Großeinsätze in Gorleben oder in Frankfurt bei Demonstrationen gegen den Bau der Startbahn West forderten alles von dem jungen Polizeibeamten. Hinzu kamen Einsätze gegen die rechte Szene, hier werde ihm Fallingbostel und der NPD-Bundesparteitag immer in Erinnerung bleiben. „Das war noch eine richtig heftige Zeit”, erinnert sich Bergmann zurück. Es habe viele verletzte Kolleginnen und Kollegen beispielsweise durch das Werfen von Pflastersteinen gegeben. „Wir haben eine Menge durchaus belastender Einsätze gemacht”, resümiert der künftige Ruheständler diese unruhige Zeit. Auch die RAF warf ihre Schatten auf die Polizeiarbeit. Bei sämtlichen Verkehrskontrollen hätte ein Beamter immer mit einer Maschinenpistole abgesichert und es hätten Verfolgungsfahrzeuge zur Verfügung gestanden, wäre jemand durchgebrochen. Nach kurzen Tätigkeiten als Gruppenführer und Ausbilder sowie einem Ausflug in die Krad-Staffel begann Bergmann 1986 mit seinem Studium in Hildesheim. Eine harte Schule Nach seinem Abschluss 1989 ging es für ihn ins Polizeikommissariat Garbsen – damit war die ruhige Zeit wieder vorbei. Denn Garbsen war zu diesem Zeitpunkt ein heißes Pflaster, insbesondere der Stadtteil „Auf der Horst” war „berühmt-berüchtigt”. „Es gab keinen Tag ohne Einsätze”, erinnert sich Bergmann, der dort als Dienstabteilungsleiter tätig wurde. „Da bin ich was Führungsarbeit angeht durch eine harte Schule gegangen.” Schon an seinem ersten Tag im Dienst (Nachtschicht) musste er zu seinem ersten Einsatz ausrücken: Ein Mann hatte versucht seine Ehefrau zu töten, nun war Bergmann gefordert, den „alten Hasen”, die zur Unterstützung vor Ort waren, Anweisungen zu geben. Er entschied sich, beim Zugriff selber dabei zu seien, dies habe ihm viel Respekt bei seinen Kollegen eingebracht. Die Zeit empfinde er trotz der hohen Einsatzdichte als positiv, als Kommissar vom Lagedienst sei er für die Koordination aller Polizeikommissariate im damaligen Landkreis Hannover zuständig gewesen. Eine spannende und fordernde Aufgabe zugleich. Besonders Bank- und Tankstellenüberfälle seien damals an der Tagesordnung gewesen. Und dann kam er auf eigenen Wunsch zurück nach Rinteln und in der ersten Nacht gab es nicht einen Funkspruch, eine völlig neue Erfahrung für ihn, der unruhig durch die Dienststelle „tigerte”. Mitte der 1990er Jahre ließ sich Bergmann zu einem Verhaltenstrainer ausbilden und hat zwei Jahre lang Einsatztrainings durchgeführt. Das war damals neu in Niedersachsen und sei gut angenommen worden. Es folgte ein Jahr im zentralen Kriminaldienst als Teil einer Ermittlungsgruppe gegen osteuropäische Banden, die vornehmlich über die Autobahn A2 kamen. Schließlich übernahm Bergmann 1998 die Kriminalprävention für die PI Schaumburg. „Ich suche gerne den Kontakt mit den Menschen da draußen”, daher habe ihn die Aufgabe sehr interessiert. In dieser Zeit hätte er viele Kontakte knüpfen und ein umfassendes Netzwerk aufbauen können. Das sei ihm bis heute eine große Hilfe bei seiner Arbeit als Pressesprecher. Diese Tätigkeit übernahm er 1998 zunächst nebenamtlich und dann vor sieben Jahren hauptamtlich. Bergmann sah sich selber als Gesicht und Stimme der PI Nienburg-Schaumburg. In Erinnerung 
geblieben An zwei besondere Einsätze erinnert sich Bergmann mit gemischten Gefühlen zurück: Als junger Polizeianfänger hatte er in Rinteln mit einem tragischen Unglück zu tun – ein Obdachloser war von einem Zug überrollt worden. Auch ein Notruf aus dem Kalletal hat in stark bewegt – vier junge Menschen kamen bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben. Die Fahndung nach Dieter Zurwehme, die 1999 ganz Deutschland in Atem hielt, wird ihm ebenfalls im Gedächtnis bleiben. Der Flüchtige war damals in einem Maisfeld bei Hespe gesichtet worden, der Bauer mähte dieses daraufhin unter Sicherung durch SEK-Beamte ab. Zudem hatte Zurwehme zuvor in Stadthagen versucht, eine 15-Jährige zu vergewaltigen. Solch ein Großaufgebot an Presse und Einsatzkräften sei etwas völlig Neues für Schaumburg, die Polizei und ihn selber gewesen, erinnert sich Bergmann an die aufregenden Tage zurück. Als besonders positiv würden ihm die jährlichen Einsätze in Bad Nenndorf rund um den so genannten „Trauermarsch” in Erinnerung bleiben. Die enge Zusammenarbeit mit dem Verein „Bad Nenndorf ist bunt” sowie den Bürgerinnen und Bürgern habe letztlich zum Erfolg geführt, ein tolles Beispiel dafür was bürgerschaftliches Engagement leisten könne. Erstmal abtauchen Die Interessen Bergmanns waren und sind vielfältig: Nicht nur beruflich hat er sich häufig umorientiert, auch im Sport war er in zahlreichen Sparten aktiv. Während seiner Zeit bei der Bereitschaftspolizei hat er Übungsleiterscheine gemacht, sich für den Präventionssport engagiert und selbst aktiv Ju Jutsu betrieben, immerhin hat es bis zum blauen Gurt gereich. Doch auch Ballsportarten sowie Tennis und Squash und der Segelsport haben ihn gereizt. Mittlerweile taucht Bergmann in seiner Freizeit gerne ab, erst kürzlich hat er seine Lizenz zum „Diveguide” gemacht. So kann er seiner Leidenschaft für den Sport und die Menschen gleichzeitig nachgehen. Foto: mk