Eine große Vielfalt von Unternehmen aus verschiedenen Branchen sei mittlerweile im Gewerbepark an der Straße St. Annen angesiedelt, wie Eigentümer Friedrich-Wilhelm Lambrecht erklärte. Mit den neuen Büros wachse die Zahl der Arbeitsplätze auf rund 70, rechne man die Handwerksunternehmen mit ein, deren Mitarbeiter von hier aus zu ihren Tätigkeiten aufbrechen. Die acht neuen Büros mit ihren 16 Arbeitsplätzen seien bereits komplett vermietet. Der Landkreis plane, einige der Räumlichkeiten für das Sozialamt zu nutzen. Insgesamt bestehe eine hohe Nachfrage nach den Gewerbe-, Lager- und Büroflächen, so Lambrecht. Bau-Handwerk, Erwachsenenbildung, auch privat genutzte Lagerflächen, bald Verwaltung sowie Lagerflächen für Online-Handel würden seien Standort untergebracht. Darunter zum Beispiel ein Startup aus dem Bereich Online-Handel, das nach dem Start als Garagenfirma hier die Chance nutze, sich deutlich zu vergrößern, wie Lambrecht im Gespräch mit Bürgermeister Oliver Theiß und dem städtischen Wirtschaftsförderer Lars Masurek ausführte. Eine wichtige Rolle für die erfolgreiche Vermarktung der Fläche spiele die verkehrsgünstige Lage sowie die leistungsstarke Internetverbindung, so Lambrecht. Theiß und Masurek führten aus, dass es dem Wirtschaftsstandort gut tue, mit der „Alten Brauerei” sowie dem Gelände an der Gubener Straße über zwei sich weiterentwickelnde Gewerbeparks zu verfügen. Lambrecht hob seinerseits die „gute Zusammenarbeit” mit Bauamt und Stadtverwaltung insgesamt hervor. Die Abstimmung bei den verschiedenen Ausbaumaßnahmen sei stets „perfekt gelaufen”. Manche Unternehmen, die sich in der „Alten Brauerei” weiterentwickelt hätten, seien nach einiger Zeit wieder ausgezogen wegen eines noch vergrößerten Flächenbedarfes, wie Lambrecht erklärte, dafür würden dann wieder kleinere Betriebe nachrücken. Masurek fügte hinzu, dass sich auch darin modernisierender Strukturwandel ausdrücke. „Ein Hauch Designgeschichte”: Im rund 40 Meter lange Flur in historischem Industriedesign, der die neuen Büros erschließt, hat sich ein gewisser Charme aus der Brauereigeschichte erhalten. Beim Blättern in alten Akten stieß Friedrich-Wilhelm Lambrecht auf Originalzeichnungen, die seinen Blick auf die Entstehung des alten Flaschenkellers und der Lagerhalle lenkten. Architekt des Gebäudes sei der diplomierte Bauhäusler Hermann Bunzel gewesen. Im Jahre 1967 entwarf er die Pläne für das Gebäude für die Schaumburger Brauerei. Bunzel arbeitete vor allem in der Celler Avantgarde zusammen mit bekannten Kollegen wie Otto Haesler, Walter Tralau und Katt Both. Der vom Bauhaus geprägte Stil lässt sich vor allem an den charakteristischen Fensterfronten entlang der Straße St. Annen wiederfinden. Das Gebäude trage somit einen Hauch Designgeschichte in sich, wie Lambrecht feststellt. Foto: bb