Die Jury des vom Förderverein ehemalige Synagoge Stadthagen ins Leben gerufenen Wettbewerbes „Spuren schreiben“ hat die Preisträger bei einer Veranstaltung im Gymnasium Bad Nenndorf ausgezeichnet. Der Wettbewerb soll Schüler anregen, sich mit dem Thema Menschenrechte auseinanderzusetzen, einige Beiträge werden nun in einem Buch veröffentlicht.
Jugendliche aus ganz Schaumburg hatten Beiträge eingereicht. Das Spektrum habe dabei von erdachten Geschichten über Gedichte über Filme bis hin zu Graphic Novels und Bildanalysen gereicht, so der Förderverein ehemalige Synagoge in einer Pressemeldung. Eine Jury aus Lehrkräften sowie Aktiven aus Bildung und Kultur entschied über die Preisträger.
Diese zeichnete die Jury nun im Gymnasium Bad Nenndorf aus. In der Kategorie „Comic“ erhielt Jara Dietrichkeit (Gymnasium Bad Nenndorf) eine Ehrung für ihren illustrierten Text über Paul Jost, dessen Schicksal die (damals) 14-jährige Rodenbergerin ergriffen hat. Besonders beeindruckt zeigten sich Jury und Publikum von den Recherchen, die Jara vornahm. Sie sprach mit Nachfahren von Paul Jost und nahm Einblick in private Dokumente. Jara hat inzwischen eine Ausstellung über Paul Jost und ihren Comic erstellt. Ihre Arbeit wurde zudem im Frühjahr bereits mit der Julius-Rodenberg-Medaille gewürdigt.
In der Kategorie „Film“ erhielten Irem Bektas und Dana Bode (Ratsgymnasium Stadthagen) die Auszeichnung. Die beiden Abiturientinnen haben die Geschichte von Erwin Rautenberg in gezeichnete bewegte Bilder übersetzt. „Dabei bestach der Film durch seine Einfühlsamkeit und zugleich Eindringlichkeit“, so die Mitteilung. Für sein Gedicht „Klarheit“ erhielt Marvin Merk (IGS Schaumburg) in der Kategorie „Lyrik“ den Preis. In seiner Rede betonte er, dass die Erfahrung eines Ortes, an dem die grausamsten Menschheitsverbrechen stattfanden, sehr bewegend für ihn war. Musikalisch begleitet wurde die Preisverleihung von Mia Dankwerth auf der Klarinette.
Der Wettbewerb soll dazu anregen, Spuren zu suchen und sich mit Schicksalen von Menschen in Vergangenheit und Gegenwart auseinanderzusetzen, die Menschenrechtsverletzungen erfahren, verhindert oder angeprangert haben. Durch Texte, Bilder und Töne sollen diese Spuren sichtbar gemacht und Zeichen gesetzt werden.
Die Jury wählte neben den Beiträgen der Preisträger noch weitere aus, die in einem Buch veröffentlicht werden. Interessierte können dieses über den Förderverein erwerben. Auf dessen Website www.synagoge-stadthagen.de sind auch Informationen (Informationen auch unter zu Erwin Rautenberg und Paul Jost einsehbar. Der Schreibwettbewerb (Infos unter www.spuren-schreiben.de im Internet) wird ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung der Schaumburger Landschaft, der Bürgerstiftung Schaumburg und der Rautenberg Foundation.
Foto: Förderverein ehemalige Synagoge