„Das crazy – Die Hoffnung stirbt?“ | Schaumburger Wochenblatt

29.10.2025 13:20

„Das crazy – Die Hoffnung stirbt?“

Frank Paul. (Foto: privat)
Frank Paul. (Foto: privat)
Frank Paul. (Foto: privat)
Frank Paul. (Foto: privat)
Frank Paul. (Foto: privat)

„Das crazy“ ist das Jugendwort des Jahre 2025. Ein englisches Wort wurde hier in Kurzversion in einen Ausspruch unserer jungen Generation eingedeutscht. Viele von uns können mit dieser Art von Kommunikation nichts anfangen und finden, dass sich die Gesellschaft sehr stark verändert hat und die jetzige Generation, die sogenannte Generation Z, diese unsere Welt an die Wand fahren wird.
„Das crazy“ dient genau dann als Ausspruch, wenn man erstaunt ist und eigentlich nichts dazu sagen kann oder möchte, oder wenn man einfach Zeit braucht, um über eine Sache noch einen Moment nachzudenken. Ist es denn in der heutigen Zeit nicht normal etwas so verrückt zu finden, dass man dies noch ein wenig auf sich wirken lassen muss? Und warum soll diese Generation nicht das Recht haben, eine gewisse Mischung aus Machern, Denkern, Gewinnern und Verlierern zu haben.
War das nicht schon in jeder Generation so? Wir sollten den Blick auf die Gemeinsamkeiten haben. Wir sollten uns fragen was uns verbindet und nicht was uns unterscheidet. Eine der großen Gefahren unserer Gesellschaft ist doch die Spaltung in verschiedene Lager, Wähler und Nichtwähler, Rechts und Links, Arm und Reich, Gläubige und Ungläubige, Vegetarier und Fleischesser, usw. Wenn ich darüber nachdenke was alle Menschen verbindet, dann komme ich auf genau diese Stelle in der Bibel: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen“ (1.Korinther 13,13). Ein so alter Satz und immer noch aktuell.
Wenn wir mal unser Leben betrachten, dreht sich doch fast alles um diese drei Begriffe. Jeder von uns möchte geliebt werden und versucht seine Liebe zu zeigen. Das gelingt nicht immer perfekt, aber wir sind immer auf der Suche nach Liebe und Zuneigung. Diese Liebe wird auf so vielen Wegen gesendet und empfangen. Liebe macht uns Glücklich und gibt uns halt, sie lässt uns Wärme spüren und gibt uns Geborgenheit. Der Glaube hat ähnliche Wirkungen. Wenn wir glauben, dann gibt uns das auch Halt und Sicherheit. Im Glauben sind wir nie allein. Und dann die Hoffnung, sie stirbt nicht nur sprichwörtlich zuletzt, in meinen Augen stirbt sie nie. Denn wenn die Hoffnung bei uns Menschen nicht mehr da ist, dann wäre unser Leben ohne Sinn, sozusagen hoffnungslos.
Der Glaube versetzt bekanntlich Berge und die Hoffnung lässt Mauern einstürzen.
Das geschah vor über 30 Jahren in unserem Land. Hier in Deutschland hat genau diese Hoffnung auf ein Ende der damaligen DDR und einen Beginn in Einheit diese Mauer, die nicht nur unser Land, sondern auch unsere Menschen geteilt und gespalten hat, zerbrochen. Dies geschah ohne Gewalt und ohne Waffen. Das ganze wurde massiv unterstützt von allen Kirchen. Die Kirchengebäude wurden zu Orten der Hoffnung, durch den Glauben und in der Liebe Gottes. Darauf dürfen wir als Menschen dieses Landes stolz sein. Es wurden in den vergangenen Jahrzehnten so viele Ziele für eine Einheit und für ein Zusammenschmelzen der beiden Landesteile erreicht. Das sollten wir als Grundstein dafür nehmen, uns zusammen weiter zu entwickeln, als Familie, als Gemeinde und als Gesellschaft. Glaube, Liebe und Hoffnung machen unser Leben lebenswert und schön.
Auf ein schönes gemeinsames Leben in Einheit.

Foto: privat


Bastian Borchers
Bastian Borchers
Redakteur Schaumburger Wochenblatt
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