Vor der Länderspielpause befand sich Hannover 96 in bestechender Form, die Fans hoffen, dass das Team an diese Leistungen nach der Unterbrechung anknüpft. Mit der Hertha aus Berlin geht es nun gegen einen namhaften Gegner, der allerdings nicht gut in die neue Serie startete.
Im letzte Ligaspiel gegen Kiel traf 96 auf entschlossenen und gut organisierten Widerstand des Absteigers, suchte trotzdem, wie unter Coach Christian Titz gewohnt, unverdrossen den Weg nach vorn. Anfangs ergab sich eine ausgeglichene Begegnung, ehe Holstein Kiel in der 21. Minute zuschlug. Der Rückstand verunsicherte 96 aber nicht. Im Gegenteil, die Mannschaft schaltete einen Gang hoch und übte zunehmend Druck aus. Hannover hielt an der Marschroute fest, die auch in den bisherigen Ligaspielen zum Erfolg geführt hatte. Weiterhin wurde das Kombinationsspiel gesucht, um die gut gestaffelte Defensive Kiels zu überwinden. Die „Roten“ erarbeiteten sich so Chancen, nutzten diese jedoch zunächst nicht. Die Mannschaft verlor trotzdem nicht die Nerven, die Zuschauer sahen trotz des Rückstands eine ansprechende Leistung. In der 62. Minute war dann Abwehrspieler Virgil Ghita nach einer Ecke zur Stelle und erzielte den Ausgleich. Wenig später war es wiederum ein von Enzo Leopold geschlagener Standard, der das Spiel vollends wendete. Benjamin Källmann platzierte den Ball zum 2:1 ins Tor der Kieler.
Der Erfolg in Kiel brachte den vierten Sieg im vierten Spiel. Nun hoffen die Fans, dass die Länderspielunterbrechung die „Roten“ nicht in ihrem Lauf straucheln lässt. Beim Duell mit Hertha im eigenen ausverkauften Stadion um 20.30 Uhr kommt es auch zum Wiedersehen mit Ex-96-Trainer Stefan Leitl.
Dieser stabilisierte die Hertha am Ende der vergangenen Saison in ganz schwieriger Phase. Daran knüpften die Berliner jedoch in der neuen Serie nicht an. Mit zwei Punkten nach vier Begegnungen blieb Hertha weit hinter den Erwartungen zurück. Es ist anzunehmen, dass Leitl in dieser schwierigen Phase gegen Spitzenreiter Hannover zunächst auf eine stabile Defensive setzt. In Fabian Reese verfügt das Team über einen schnellen, trickreichen Angreifer, der gerade im Konterspiel nur schwer zu stoppen ist.
Titz wird vermutlich trotzdem auf das gewohnte beherzte Pressing setzen, um die Gäste gar nicht erst in die Begegnung kommen zu lassen. Bei der Aufstellung der Startelf hat Titz die Qual der Wahl. Nicht zuletzt im erfolgreichen Testspiel gegen den Hamburger SV zeigte sich einmal mehr, wie gut auch die zweite Reihe von 96 funktioniert. Akteure mit bisher wenig Einsatzzeit zeigten sich gut in Form. Akteure wie Waniss Taibi, ein herausragender Kombinationsspieler, Kolja Oudenne oder Daisuke Yokota wiesen nach, welche Impulse sie setzen können.
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