Zum 78. Mal jährt sich bereits die Befreiung des KZ Auschwitz/Birkenau und auch in Lauenau wird seit Jahren den deportierten Juden gedacht. Stets begleitet von den Sängerinnen des St. Lukas Singkreis. Den Witterungsverhältnissen angepasst, fand die von Thomas Berger organisierte Andacht, diesmal im inneren der St. Lukas Kirche statt. An der am 9. November 2005 errichteten Stele neben der Kirche, brannten bereits Kerzen und lagen weiße Rosen. An der Andacht nahm auch der ehemalige Pastor sowie Initiator Dieter Meimbresse und Ortsbürgermeister, Wilfried Mundt, teil.
Im Anschluss gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach draußen zu der Stele, wo einige Anwesende nach jüdischem Ritual, kleine Steine auf den Gedenkstein niederlegten. Im Anschluss daran ging es zu den Orten, an denen ortsansässige Juden gewohnt hatten und vor dessen Häusern Stolpersteine verlegt wurden.
Das war zum einen in der Lange Straße, der Marktstraße und Am Rundteil.
In der Lange- und der Marktstraße wurden bereits 2015 insgesamt fünf Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig, verlegt. Vier weitere folgten im Juni 2022 Am Rundteil. Alle Stolpersteine sollen eine Erinnerung an die verfolgten und getöteten Familien Freudenthal und Hammerschlag symbolisieren. An die Stolpersteine wurden weiße Rosen niedergelegt und kleine Windlichter angezündet.
Ab 1851 habe es in Lauenau eine jüdische Glaubensgemeinde gegeben, deren Mitglieder im Ort voll integriert waren. So lebten 1927 41 Menschen jüdischen Glaubens in Lauenau, 1941 waren es nur noch fünf. Davon wurden vier deportiert und 1945 musste mit Ernst Levy, der letzte Jude den Ort verlassen. Er überlebte nur, weil die Naziherrschaft kurz nach seiner Deportation endete.