Der Lauenauer Sebastian Stoyke ist seit seinem 15. Lebensjahr als Handballtrainer aktiv, ist früh auch schon in die Vorstandsarbeit hineingewachsen. Heute hat der 31-jährige als Geschäftsführer der Handballspielgemeinschaft (HSG) Schaumburg-Nord seine Leidenschaft auch ein Stück weit zum Beruf gemacht. Das Gemeinschaftsgefühl hebt er als wichtigen Antrieb für das Freiwilligen-Engagement hervor.
Teil eines größeren Teams zu sein, das im Zusammenwirken etwas erreicht und umsetzt, dies sei es sicherlich, was viele Ehrenamtliche motiviere und dauerhaft an ihre Tätigkeit binde, wie Stoyke ausführte. Der Geschäftsführer das HSG blickt aus zwei Perspektiven auf das Ehrenamt. Mit 16,5 Stunden ist er heute als hauptamtlicher Geschäftsführer für die HSG tätig, unterstützt dabei die Ehrenamtlichen des Vereins vielfältig. Gleichzeitig ist er im Ehrenamt stellvertretender Vorsitzender, sein Einsatz für die HSG geht weit über die eigentliche Teilzeitstelle hinaus. Zudem war er jahrelang als Trainer, später Schriftwart und Jugendwart aktiv.
Als Handballspieler startete er in der Jugend der SG Rodenberg, übernahm dort auch mit 15 Jahren erstmals ein Traineramt. Die Tätigkeit direkt im Kontakt mit den Sportlern in der Halle, die Freude am Handballsport habe ihn dabei stets angetrieben, wie Stoyke ausführte. Dies sei für ihn auch bis heute die größte Faszination. Als sich seine Mannschaft in Rodenberg auflöste, wechselte er zur JSG Nordschaumburg. Auch dort trainierte er Jugendliche. Schon bald wurde er angesprochen, ob er in die Vorstandsarbeit hineinschnuppern wolle. Ihn habe auch die organisatorische Tätigkeit zur Begleitung der Teams interessiert, so sei er auf das Angebot eingegangen, erinnert sich Stoyke. Bald wurde er Schriftwart der JSG und blieb weiterhin Trainer. Es folgte das Amt des Jugendwartes und schließlich das des stellvertretenden Vorsitzenden, während die verschieden Fusionsschritte zur Bildung der HSG Schaumburg-Nord vollzogen wurden.
Heute sind insgesamt 28 Teams in der HSG aktiv, neben der organisatorischen Arbeit in der Geschäftsstelle unterstützt Stoyke im Trainingsbetrieb, bei den Heimspielen in der Halle und auf vielen weiteren Feldern. Wie gesagt, der Einsatz geht dabei weit über die 16,5 bezahlten Stunden hinaus.
Er beobachte beim Trainer-Team der HSG und den weiteren Engagierten und Ehrenamtlichen, dass das Gemeinschaftsgefühl ein wichtiger Antrieb für ihre freiwillige Tätigkeit sei. Dieses versuche die HSG zusätzlich bewusst zu fördern, alle Mitwirkenden einzubinden. Wichtig sei zudem die Anerkennung für den Einsatz. Ein Trainer stehe drei Mal in der Woche in der Halle, bilde Kinder aus und erziehe diese auch. Es sei wichtig, hier Wertschätzung auszudrücken. Dabei spiele gerade für jüngere Leute auch eine angemessene Aufwandspauschale eine Rolle. Ein solches Taschengeld, eröffne diesen zudem möglicherweise den finanziellen Spielraum, der Trainertätigkeit treu zu bleiben, statt zum Beispiel im Supermarkt Regale einzuräumen. Die HSG könne sich glücklich schätzen, derzeit über ein so engagiertes Team von Ehrenamtlichen zu verfügen. Bestes Beispiel sei Jugendwart Jona Hinze, der sich mit einem ganz außerordentlichen Einsatz einbringe.
„Über- oder unterengagierte“ Eltern, seien nur zwei von vielen Beispielen, die zu Frustration im Ehrenamt führen könnten. Hier wie in anderen Bereichen sei das Hauptamt zur Unterstützung des Ehrenamtes wichtig. Das Hauptamt könne organisatorisch entlasten, Strukturen entwickeln und stehe als stets erreichbarer Ansprechpartner bereit. Ziel der HGS sei es, dieses Element, wenn umsetzbar, möglichst noch weiter auszubauen.
Er könne jedem nur empfehlen sich ehrenamtlich einzubringen, so Stoyke. Auch wenn man viel investiere, bekomme man sehr viel zurück. Zum Beispiel sei es für ihn stets mit großer Befriedigung verbunden, zu sehen, wie die trainierten Jugendlichen sich sportlich und persönlich im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Dabei sei es auch hilfreich, bei zwischenzeitlichen Rückschlägen, den Blick auf die Gesamtperspektive zu richten. Dann werde wieder deutlich, welche Fortschritte insgesamt erreicht worden seien.
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