In den vergangenen Ausgaben berichteten wir mehrfach über die Probleme durch die vielen Baustellen. Im Landkreis häufen sich nun auch die Rückfragen von Fahrgästen, Schulen und Behörden zur aktuellen Situation im Linienverkehr. Benedikt Senne von der SVG gibt einen Einblick in die Herausforderungen, die die Verkehrssituation derzeit prägen. Aufgrund zahlreicher Baumaßnahmen erleben die Verkehrsbetriebe zunehmend Probleme mit Verspätungen, Umleitungen und ausgefallenen Fahrten.
In verschiedenen Orten des Landkreises sind sowohl größere als auch kleinere Baustellen aktiv, deren Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr nicht zu unterschätzen sind. So muss im Ortsteil Krainhagen von Obernkirchen eine zentrale Strecke, die von mehreren Linien genutzt wird, aufgrund von Vollsperrungen umgangen werden. Die Umleitung führt über enge Straßen, die für die Busse oft schwer passierbar sind.
In Bückeburg, insbesondere in den Ortsteilen Scheie, Warber und Rusbend, gibt es gleich mehrere Baustellen, die den Verkehr stark beeinträchtigen. Hier wird der Verkehr in Wohnstraßen umgeleitet, was dazu führt, dass die Busse Schwierigkeiten haben, pünktlich ihre Fahrten zu absolvieren. Ähnliche Probleme zeigen sich in Bad Nenndorf, wo neben den Bauarbeiten in der Bahnhofstraße auch Baustellen am Brückenbau an der B65 und den Vorbereitungen für die Landesgartenschau auf die Fahrzeiten drücken.
Zusätzlich sind die Landes- und Kreisstraßen von Engpässen betroffen, was die Verkehrslage weiter kompliziert. Die Verantwortlichen sind im Austausch mit den Kommunen, wobei betont wird, dass Informationen über den Beginn und das Ende von Baustellen frühzeitig benötigt werden, um besser reagieren zu können.
Probleme durch die Dauerstaus auf der A2
Die Situation auf der A2 trägt ebenfalls zur Verkehrsentlastung bei den örtlichen Linien bei. Regelmäßige Staus führen dazu, dass viele Autofahrer auf Landstraßen ausweichen, was zusätzliches Verkehrsaufkommen auf den B65, B442, B83 sowie in kleinen Ortsdurchfahrten, beispielsweise rund um Lindhorst, Apelern oder Nienstädt, verursacht. Besonders zu den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Mittag wirkt sich diese unvorhersehbare Verkehrsintensität auf den Linienbetrieb aus.
In Reaktion auf die Herausforderungen passt die SVG ihre Abläufe weiter an. Tägliche Beobachtungen der Verkehrslage ermöglichen kurzfristige Änderungen im Fahrplan, während zusätzliche Fahrzeuge bei ausreichend verfügbarem Personal zum Einsatz kommen. Zudem erhalten neue Fahrerinnen und Fahrer Schulungen, um auf die wechselnden Strecken vorbereitet zu sein. Informationen werden über die WebApp SHG Mobil, an den Haltestellen sowie über einen WhatsApp-Kanal bereitgestellt.
Dennoch bleibt die Realität auf den Straßen unberechenbar, und es ist zu erwarten, dass in den kommenden Monaten mit weiteren Baustellen zu rechnen ist. “Die Notwendigkeit für einen weiterhin engen Austausch zwischen den Verkehrsbetrieben, Verwaltungen, Schulen und Medien wird daher als besonders wichtig erachtet, um über die Entwicklungen im Linienverkehr zu informieren und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten,” unterstreicht Senne.