Die Aktion „Heimat-Check“ des Wunstorfer Stadtanzeigers stößt auf großes Interesse. Viele Leserinnen und Leser haben sich bereits beteiligt und geschildert, was sie an ihrem Wohnort schätzen, was sie stört und wo sie sich Veränderungen wünschen. Dabei wird eines deutlich: Die Menschen setzen sich intensiv mit dem auseinander, was ihre Stadt lebens- und liebenswert macht oder was genau das verhindert.
Besonders viele Rückmeldungen kamen aus Steinhude. Die Lage im Saisonbetrieb beschäftigt dort viele. „Der öffentliche Raum wird in der Saison fast vollständig besetzt und als Ersatzesszimmer benutzt. Das umfasst auch offenes Feuer“, schildert ein Einsender. Kritik gibt es auch am Verkehrsaufkommen: „An den Wochenenden ist die Badeinsel für Steinhuder tabu, sie ist vollständig überlaufen. Die Anwohner werden vom Parksuchverkehr tyrannisiert.“ Ein Vorschlag, um die Lage zu entschärfen: Eintritt für die Badeinsel, „aber nicht für die Einwohner von Steinhude.“
Auch die Innenstadt von Wunstorf war Thema vieler Zuschriften. Der Vorwurf: Zu wenig Angebote für junge Menschen, kaum Gastronomievielfalt. „Die Stadt ähnelt einem Altersheim. Kaum Möglichkeiten zum Essen, aber ein Eiscafé nach dem anderen. Zum Shoppen gut für die Altersheime. Der Rest wird nicht bedient“, heißt es in einem Beitrag. Auch die Parkplatzsituation sorgt für Frust. „Die Parkmöglichkeiten sind eine Katastrophe. Wer soll da noch einkaufen, wenn man mit den Tüten durch die halbe Stadt laufen muss?“ Eine andere Einsendung moniert die Verkehrssituation insgesamt: „Nachmittags durch Wunstorf zu fahren, ist kaum möglich. So viele Ampeln gibt es sonst nur in New York. Ein Kreisel würde vieles erleichtern.“
Ein zentrales Anliegen ist für viele die Familienfreundlichkeit – oder das, was aus ihrer Sicht fehlt. „Die Krippengebühren sind unheimlich frech. Bauland für junge Familien gibt es nicht. Die Stadt investiert aktuell nur in Schwachsinn, statt in langfristige Projekte.“ Auch das Thema Sicherheit wird angesprochen: „Mehr Sicherheit in der dunklen Jahreszeit!“ Ein Vorschlag: „Fuß- und Radwege an der Aue verbessern.“
Neben dem Wunsch nach besserer Radinfrastruktur und mehr Grün in der Innenstadt – „Mehr Bäume in Wunstorf – wegen des Klimawandels“ – wird auch der Zustand von Baustellen thematisiert. „Die Beschilderung ist oft verwirrend, Schilder stehen zu lange, obwohl keine Baustelle mehr da ist. Und überhaupt: Die Baustellen dauern viel zu lange.“ Kritik gibt es zudem am fehlenden Hallenbad: „Kein Hallenbad oder Sauna in einer Stadt mit 40.000 Einwohnern ist nur noch peinlich.“ Auch ein Jugendzentrum wird gewünscht und der Hinweis gegeben, dass „der Bauhof unbedingt weiter gefördert werden sollte.“
Trotz aller Kritik ist die Resonanz insgesamt positiv und viele der Zuschriften schließen mit konstruktiven Anregungen. „Solche Umfragen sollte es öfter geben – weitermachen!“, schreibt ein Leser.
Ihre Meinungen zum „Heimat-Check“ sind weiterhin willkommen, die Umfrage endet am 10. August. Wer noch etwas beitragen möchte, hat also weiterhin Gelegenheit, seine Sicht auf Wunstorf mit uns zu teilen: www.wunstorfer-stadtanzeiger.de/heimatcheck.