Anfang der Woche ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall im Auetal, bei dem ein elfjähriges Mädchen verstarb. Der Unfall wirft Fragen zur Sicherheit der Schulwege im Landkreis auf. Der Unfall ereignete sich auf der Landesstraße 439. Der Schulbus brachte am frühen Nachmittag Schüler und Schülerinnen aus der IGS Obernkirchen; drei Kinder stiegen auf der Höhe Escher an der Bushaltestelle aus. Kurz nach dem Ausstieg kam es zu dem Unfall, als das elfjährige Mädchen unvermittelt hinter dem haltenden Bus versuchte, die Straße zu überqueren, vermutlich, ohne dass sie auf den Verkehr geachtet hat.
Im Krankenhaus verstorben

Dabei wurde sie frontal von einer 19-jährigen Pkw-Fahrerin aus dem Auetal erfasst, die mit ihrem VW Golf aus Richtung Hattendorf in Richtung Rehren/Autobahn unterwegs war. Ersthelfer reanimierten das Mädchen noch vor Ort, bis es mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus verbracht wurde. Das Mädchen erlitt lebensgefährliche Verletzungen und erlag später seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Gedenkveranstaltung am Samstag

An der Unfallstelle bei Escher wurden bereits Blumen, Teddys und Kerzen abgelegt. Für das verstorbene Mädchen wird am heutigen Samstag, 18. Mai, eine Gedenkveranstaltung in Escher abgehalten. Freunde haben zusammen mit Pastor Robert Dierking diese Feier unter dem Titel „Tainas Regenbogen“ organisiert. Die Gedenkveranstaltung beginnt um 16 Uhr am Feuerwehrgerätehaus Escher. Es ist geplant, gegen 17 Uhr gemeinsam bunte Luftballons in den Himmeln steigen zu lassen.

Zudem wurde zu einer Spendenaktion aufgerufen. Für die Familie ist es der zweite schwere Schicksalsschlag innerhalb kurzer Zeit, denn erst vor rund zwei Jahren war die Mutter der Verunglückten an Krebs verstorben.

Ermittlungen laufen

Das Geschehen am Unfallort wird nun genauer untersucht. Durch die Staatsanwaltschaft Bückeburg wurde ein Gutachter der DEKRA beauftragt. Die L439 wurde nach dem Unfall in dem Bereich für die Zeit der Unfallaufnahme und der Erstellung des Gutachtens für etwa zwei Stunden gesperrt. Auch der Golf wurde sichergestellt und wird noch genauer untersucht. Zunächst muss der Sachverhalt aufgeklärt werden, unter anderem geht es auch um das Fahrzeug. Dazu wurde durch die Staatsanwaltschaft bereits ein Verkehrsunfallanalytisches Gutachten in Auftrag gegeben. Diese Aufklärungsarbeit wird allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen, sodass die Staatsanwaltschaft derzeit davon ausgeht, dass das Gutachten in rund zwei Monaten vorliegen wird.

Bis dahin machen Polizei und Staatsanwaltschaft keine Angaben zum genauen Unfallverlauf. Staatsanwalt Nils-Holger Dreißig bestätigte bereits, dass am Donnerstag auch die Ermittlung gegen die 19-jährige Fahrerin aufgenommen wurde. Das ist in einem solchen Fall obligatorisch. Man habe gegen die Fahrerin das Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Erst nach der Auswertung der Ergebnisse der DEKRA wird es dann weitergehen.

Zeugenaufruf

Möglicherweise wurde das Unfallgeschehen von einigen Kindern in dem Bus und von weiteren Zeugen beobachtet. Diese werden gebeten, sich an die Polizei Rinteln (05751-96460) zu wenden. Zudem vermittelt die Polizei Rinteln auch an die zuständigen Stellen, falls die Kinder unter Schock stehen und/oder Gesprächsangebote bei der Verarbeitung des Unfalls nutzen möchten.