Plötzlich ein Wettrennen | Schaumburger Wochenblatt

Plötzlich ein Wettrennen

Vor dem Luther Ortsschild: Das Rasannnt-Team aus Neustadt. (Foto: privat)
Vor dem Luther Ortsschild: Das Rasannnt-Team aus Neustadt. (Foto: privat)
Vor dem Luther Ortsschild: Das Rasannnt-Team aus Neustadt. (Foto: privat)
Vor dem Luther Ortsschild: Das Rasannnt-Team aus Neustadt. (Foto: privat)
Vor dem Luther Ortsschild: Das Rasannnt-Team aus Neustadt. (Foto: privat)

Die Stadt hat gemeinsam mit dem Unternehmen Opik Nord einen wichtigen Meilenstein erreicht: Rund 40 Prozent der Haushalte in den Ortsteilen haben sich für einen Glasfaseranschluss entschieden. Damit ist die Voraussetzung erfüllt, um mit dem Ausbau zu beginnen, ein Schritt, den die Stadt als eines der zentralen Infrastrukturprojekte der kommenden Jahre betrachtet. An diesem Freitag gibt es dazu einen Pressetermin im Rathaus. Bemerkenswert ist, dass nun aber auch die Stadtwerke Neustadt mit ihrer Glasfasermarke Rasannnt in weiteren Wunstorfer Ortsteilen aktiv werden wollen, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens hervorgeht.

Diese Entwicklung kommt überraschend, da bislang nicht davon auszugehen war, dass weitere Anbieter in den Ortsteilen eigene Glasfasernetze verlegen und betreiben würden. Deshalb hatte sich die Stadt in einer gemeinsamen Kampagne mit dem Unternehmen Opik Nord auch intensiv dafür eingesetzt, eine ausreichende Anschlussquote zu erreichen. Der erfolgreiche Abschluss dieser Vorvermarktungsphase war für die Verwaltung und Bürgermeister Carsten Piellusch von zentraler Bedeutung, um den Glasfaserausbau überhaupt zu ermöglichen.

Nun kündigt Rasannnt an, das eigene Netz, das bereits Wunstorfer Kunden in Blumenau und im Gewerbegebiet mit schnellem Internet versorgt nach Luthe, Kolenfeld, Idensen, Liethe und Klein Heidorn deutlich zu erweitern. Dort will auch Opik Nord ausbauen, wobei deren Netzinfrastruktur zusätzlich die Ortsteile Bokeloh, Mesmerode, Großenheidorn und Steinhude umfasst. Anders als bei Opik Nord ist der Ausbau von Rasannnt nicht an eine Mindestquote gebunden, betonen die Neustädter. ”Unser Konzept sieht das nicht vor”, sagt Pressesprecher Steffen Schlakat-Hagemann auf Nachfrage des Stadtanzeigers. Die Erfahrung zeige, dass auch so Anschlussquoten von rund 70 Prozent, punktuell sogar von 90 Prozent erreicht würden.

Ein neuer Investor, die MEAG mit Sitz in München, konnte als strategischer Partner für den Glasfaserausbau gewonnen werden. Die Gruppe stellt demnach einen hohen zweistelligen Millionenbetrag für diesen Zweck zur Verfügung. Damit ist ein Wettrennen eröffnet, denn die Neustädter wollen bereits in wenigen Wochen mit dem Ausbau beginnen. ”Wir sorgen damit für eine deutliche Beschleunigung des Glasfaserausbaus in den Wunstorfer Ortsteilen”, so Schlakat-Hagemann. Es bleibt natürlich die Frage, wie das mit den Plänen von Opik Nord zusammengeht, denn eine doppelte Glasfaserinfrastruktur ergibt wenig Sinn. ”Wir suchen natürlich das Gespräch”, sagt Schlakat-Hagemann.

Er bestätigt, dass es in der Vergangenheit auch Kontakt mit der Stadt gegeben hat, die sich aber letztlich für einen Ausbau mit Opik Nord entschieden habe. Rasannnt wirbt nicht nur mit Tempo, sondern auch mit Regionalität. Den Tiefbau übernehmen demnach Unternehmen aus dem Umkreis. Dieter Lindauer, Geschäftsführer der Stadtwerke Neustadt, betont, dass der Ausbau nicht nur schnelles Internet bringe, sondern auch Arbeitsplätze in der Region sichere. Über 300 Mitarbeiter sind mittlerweile für Rasannnt tätig und über 11.000 Kunden würden bereits mit schnellen Glasfaseranschlüssen versorgt.

Persönliche Beratung

Für Interessierte in den neuen Ausbaugebieten bietet Rasannnt persönliche Beratung vor Ort, per E-Mail oder über WhatsApp an. Es werde ein Beratungsmobil in den Ortsteilen unterwegs sein, um Fragen direkt zu beantworten.

    Nicole Holländer, die Sprecherin der Opik Nord GmbH, erklärt auf Anfrage des Stadtanzeigers, dass das Unternehmen den geplanten Ausbau weiterverfolge. ”Nach Erreichen der erforderlichen Quote haben wir in der Sommerpause die Feinplanung für den Ausbau fertiggestellt und alle notwendigen Vorbereitungen sind getroffen.” Demnach wird in der nächsten Woche unter anderem die Baukommunikation starten. Nähere Informationen will das Unternehmen am Freitag der Öffentlichkeit vorstellen.


    André Tautenhahn (tau)
    André Tautenhahn (tau)

    Freiberuflicher Journalist

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