Das Schaumburger Wochenblatt hakte nach bei der Polizeidirektion Göttingen, wie es nach dem Schimmelbefall im angemieteten Teil des Rintelner Kommissariates weitergeht. Pressesprecherin Natalia Bornemann-Zarczynska antwortete auf die Fragen des SW:
SW: Was hatte die Schimmeluntersuchung in den Räumen des Polizeikommissariats Rinteln für ein Ergebnis?
Natalia Bornemann-Zarczynska: Die Raumluftmessung hat zum Zeitpunkt der Messung keine erhöhten Schimmelwerte im Vergleich zur Außenluft ergeben. Anhand von Proben konnten jedoch in einzelnen Räumlichkeiten Schimmelbelastungen nachgewiesen werden. Davon betroffen sind das Herren-WC im Dachgeschoss (Stachybotrys chartarum) sowie ein Zwischenlager (Cladosporium). Im Wachbereich sind Schimmelsporen in der Raumluft (Cladosporium, Geotrichum candidum) nachgewiesen worden, die jedoch der Konzentration der Vergleichsprobe der Außenluft entsprechen und noch im Toleranzbereich liegen. Hier sind gegebenenfalls Folgeprüfungen erforderlich.
SW: Welche Folgen hat das Ergebnis?
Natalia Bornemann-Zarczynska: Aufgrund der Ergebnisse können alle Räume, mit Ausnahme des Herren-WC im Dachgeschoss, grundsätzlich weiter genutzt werden. Letzteres ist infolge der Messergebnisse für die Nutzung gesperrt. Weitere bauliche bzw. Desinfektionsmaßnahmen müssen nun mit dem Vermieter abgestimmt werden. Die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg hat sowohl den Regionalmedizinischen Dienst der Polizei als auch die Fachkraft für Arbeitssicherheit beteiligt.
SW: Ist der Dienstbetrieb auch nach dem Ergebnis weiter in der Liegenschaft aufrecht zu erhalten?
Natalia Bornemann-Zarczynska: Der Dienstbetrieb wird derzeit unter Einschränkungen aufrechterhalten. Aufgrund der vorübergehend nicht nutzbaren Büros im angemieteten Teil des Polizeikommissariats Rinteln sind die Mitarbeitenden bisher auf Räume im landeseigenen Teil verteilt worden. Die () verfügbaren Arbeitsplätze sind nun nicht mehr ausreichend. Dies wird aktuell durch die temporäre Nutzung einer „Containerwache” sowie eines „Bürocontainers” kompensiert.
SW: Wann werden die Arrestzellen wieder in Betrieb gehen können?
Natalia Bornemann-Zarczynska: Derzeit lässt sich hier noch kein Zeitfenster abschätzen. Der Beginn der Arbeiten hängt von der Verfügbarkeit der Fachbetriebe ab.
SW: Haben sich gesundheitliche Schäden bei Mitarbeitenden durch den Schimmel feststellen lassen?
Natalia Bornemann-Zarczynska: Bislang sind keine auf eine Schimmelbelastung zurückzuführenden Gesundheitsschäden gemeldet worden. Auch wenn das Messergebnis objektiv keinen Anlass dazu gibt, ist das subjektive Wohlbefinden der Mitarbeitenden, etwa durch muffigen Geruch infolge des Feuchtigkeitsschadens, teilweise beeinträchtigt. Auch hier trägt die Containerlösung zu einer Verbesserung der Situation bei. Der Vermieter hat auf die betroffenen Stellen ein Mittel zur Bekämpfung von Schimmelbefall auftragen lassen. Zudem ist ein Architekt beauftragt worden, die betroffenen Stellen zu begutachten. Eine Besichtigung diesbezüglich hat inzwischen stattgefunden.