Sicherheit durch Wandel | Schaumburger Wochenblatt

Sicherheit durch Wandel

Am Winzlarer Turm: Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker der Grünen sowie Vertreter der ÖSSM. (Foto: privat)
Am Winzlarer Turm: Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker der Grünen sowie Vertreter der ÖSSM. (Foto: privat)
Am Winzlarer Turm: Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker der Grünen sowie Vertreter der ÖSSM. (Foto: privat)
Am Winzlarer Turm: Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker der Grünen sowie Vertreter der ÖSSM. (Foto: privat)
Am Winzlarer Turm: Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker der Grünen sowie Vertreter der ÖSSM. (Foto: privat)

Wie eng Naturschutz und Zukunftssicherung miteinander verbunden sind, hat ein Besuch der Landtagsabgeordneten Anne Kura und Djenabou Diallo Hartmann bei der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM) in Winzlar gezeigt. Im Rahmen ihrer Sommertour machten die beiden Grünen-Politikerinnen am 11. Juli Station in einem der artenreichsten Naturräume Niedersachsens. Begleitet wurden sie von Mitgliedern der Wunstorfer Grünen sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus benachbarten Ortsverbänden.

Einblicke in ein lebendiges Schutzgebiet

Bei einer Exkursion in das Naturschutzgebiet Meerbruchswiesen führte Thomas Brandt, wissenschaftlicher Leiter der ÖSSM, die Gruppe durch eine Landschaft, die nicht nur beeindruckt, sondern auch Hoffnung macht. Auf rund 700 Hektar finden zahlreiche Vogelarten wie Teichrohrsänger, Turmfalke, Neuntöter und Wiesenpieper einen Lebensraum. Besonders selten ist der Fischadler – und doch hatte die Gruppe das Glück, ihn durch ein Spektiv beobachten zu können, das von Brandts Kollegin Svenja Niedorf aufgestellt wurde.

Naturschutz durch angepasste Nutzung

Die Meerbruchswiesen zeigen, wie Naturschutz und Landwirtschaft miteinander funktionieren können. Späte Mahd und extensive Viehhaltung sind zentrale Elemente. Auch das Wassermanagement spielt eine entscheidende Rolle. „Mit Wasser in der Landschaft legt man einen Schalter um“, erklärte Thomas Brandt. Kleingewässer, die von der ÖSSM angelegt werden, entwickeln sich rasch zu artenreichen Lebensräumen, nicht nur für Vögel, sondern auch für Amphibien wie den Laubfrosch, Reptilien wie die Europäische Sumpfschildkröte und verschiedene Fischarten.

Herausforderungen bleiben

Trotz der Erfolge gibt es auch Probleme. Der Südbach durchschneidet das Gebiet und führt zur Entwässerung. Die intensive Fischerei beeinträchtigt andere Artengruppen, und Raubtiere wie Füchse und Waschbären gefährden die Brut geschützter Vogelarten. Dennoch zeigt die Arbeit der ÖSSM Wirkung: Arten wie der Europäische Nerz und der Fischotter kehren zurück, was ein Zeichen dafür ist, dass sich engagierter Naturschutz lohnt.

Projekte, die funktionieren

Im Anschluss an die Wanderung besuchte die Gruppe die Ausstellung in Winzlar, die die Rückkehr bedrohter Arten dokumentiert. Eine Präsentation von Thomas Brandt und ein reger Austausch rundeten den Besuch ab. Für Anne Kura war die Station ein gelungenes Beispiel für ihr Tour-Motto „Sicherheit durch Wandel“. Ihr Fazit: „Hier funktionieren Projekte.“


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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