Sie wurde 1904 in Berlin geboren, wo ihr Vater Wilhelm von Ditfurth damals als junger „Leutnant im Garde-Schützen-Bataillon” stationiert war. Ihre Mutter war Elisabeth von Ditfurth geb. Freiin von Münchhausen aus Apelern. Nach ihrer Schulzeit widmete sie sich ihrer hauswirtschaftlichen Ausbildung, die sie in verschiedenen Häusern als „Haustochter” absolvierte. So war sie in Windischleuba bei Börries von Münchhausen, dem Balladendichter und Bruder ihrer Mutter. Zwar hatte sie den Traum, Innenarchitektur zu erlernen, aber das wäre für ein Mädchen in der damaligen Zeit schwer durchzusetzen gewesen. Immerhin hat sie sich ihr ganzes Leben lang den besonderen Sinn für geschmackvolle Einrichtungen bewahrt. Freundschaftliche Beziehungen ihrer Familie zu den Freiherren von Eckardstein, Besitzer größerer Güter in der Mark Brandenburg, ließen sie den zwei Jahre älteren Julius von Eckardstein kennenlernen, der damals Land- und Forstwirtschaft studierte und schon bald die Bewirtschaftung der Forsten seines Vaters übernehmen sollte. Das junge Paar heiratete 1925, mit noch nicht einmal 21 Jahren, zog Osterhold von Eckardstein als frischgebackene junge Ehefrau nach Reichenow in die Mark Brandenburg, wo sie als Haus- und Landfrau zunächst den noch kleinen Haushalt ihres jungen Mannes versorgte. Sie schenkte neun Kindern das Leben, das älteste wurde 1926, das jüngste 1945, wenige Monate nach ihrer Flucht in den Westen geboren. In den Wirren des Kriegsendes wurde sie mit ihrer Kinderschar zunächst bei ihrer Schwester Oda in Groß Munzel bei Hannover aufgenommen. Als ihr Mann wenige Monate später verwundet heimkam, machte sich das Paar völlig mittellos auf die Arbeitssuche. Zuerst ging es ins Ruhrgebiet, dann pachtete die Familie die Landwirtschaft des Rittergutes Nienfeld im Auetal. Es waren schwierige Jahre nach dem Krieg, welche ihr in hohem Maße Sparsamkeit, Disziplin und Tatkraft abverlangten. Ihrer Initiative ist der Bau des kleinen Fachwerkhauses „Auf dem Walle” in Nienfeld zu verdanken. Neben all diesen Aufgaben gelang ihr im Januar 1950 zusammen mit Hermine Fickendey-Engels vom Gut Südhagen auch noch die Gründung des Auetaler Landfrauenvereins,. Freifrau von Eckardstein ist als die erste Vorsitzende des Vereins in die Annalen eingegangen. Besonders die Aus- und Weiterbildung der jungen Landfrauen lag ihr am Herzen. Im Jahre 2000 konnte sie gesund und munter im Alter von 96 Jahren an den Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag „ihres” Vereins teilnehmen. Eine unglaublich aktive und neugierige Frau: Als 90-Jährige noch lernte sie wie selbstverständlich mit dem Computer umzugehen. Ihren 100. Geburtstag feierte sie mit einem großen Fest inmitten ihrer Kinder, Enkel, Urenkel und der großen Verwandtschaft. Bis zu ihrem Tode blieb sie der unbestreitbare Mittelpunkt einer großen Familie, von der sie bis zum Schluss liebevoll umsorgt wurde. Foto: privat