Das Horrorszenario ist nicht etwa konstruiert. „Wir hatten schon wiederholt solche Situationen”, erinnerte Gemeindebrandmeister Jürgen Wilkening, die vor Jahren gleich zweimal hintereinander an Pfingstmontagen alles Können der uniformierten Helfer forderten. Dennoch setzte er ein in dieser Art erstes Training an: Insbesondere im Funkbereich ist neue Technik installiert worden, mit denen die Kräfte ihre Erfahrungen sammeln wollten.
Ein Mitarbeiter der Schaumburger Einsatzleitstelle übermittelte im Zeittakt die Alarmmeldungen an den Stützpunkt in Pohle, der seinerseits die Wehren auf den Weg schickte.
Natürlich mussten die Fahrzeugbesatzungen keine Pumpen anwerfen oder Motorsägen bedienen: Die Helfer rückten lediglich an die vermeintlichen Unglücksorte aus und bestätigten über Funk ihre Präsenz. Auf diese Weise wurden 80 Meldungen mit Ereignissen vorwiegend in Rodenberg, Lauenau und Hülsede abgearbeitet; weitere 70 sortierte die Einsatzleitung wegen geringerer Priorität oder wegen der Zuständigkeit anderer Stellen aus.
Auch der Leitstand in Pohle sammelte neue Erfahrungen. Hier stehen schon seit längerer Zeit die notwendigen technischen Einrichtungen zur Verfügung. Zehn Experten aus Pohle und Rodenberg, darunter Gruppenführer und Technik-Fachleute, nehmen dort im Ernstfall ihre Plätze ein. Manchmal versammeln sie sich schon aus reiner Vorsorge: Als vor Monaten die Meteorologen vor einem schweren Unwetter für die hiesige Region warnten, wurde der Stab frühzeitig alarmiert. „Zum Glück blieben wir verschont”, erinnerte sich Wilkening an den glimpflichen Ausgang, „aber wir hätten sofort reagieren können”. Dass die Mitglieder der Einsatzleitung in Pohle zusammenkommen, hat etwas mit dem Wohnsitz des Gemeindebrandmeisters zu tun: Für ihn sind es nur wenige Schritte bis zum Gerätehaus. Außerdem steht ein Generator zur Verfügung: Sollte der Strom ausfallen, könnte die Einsatzleitung jederzeit weiterarbeiten. Foto: al