Neben den beiden Kreiskrankenhäusern ist das Krankenhaus Bethel dritter Partner. Das Haus hat eines lange Tradition in Bückeburg und einen kirchlichen Träger, die Stiftung Bethel.
Insgesamt arbeiten vom Techniker bis zum Arzt rund 400 Menschen im Krankenhaus.
Im Gegensatz zu den beiden Krankenhäusern des Landkreises ist Bethel noch nicht direkt an der Krankenhausmanagementgesellschaft beteiligt. Diese wird von Christian von der Becke geleitet. Indirekt ist die Stiftung Bethel bereits in der Gesellschaft vertreten, da sie Anteile an der ProDiako hat. Diese hält 52 Prozent der neuen Gesellschaft und ist damit Hauptträger des Projektes.
Im Krankenhaus Bethel ändert sich daher für die Mitarbeiter und die Patienten zunächst nichts. Verwaltungsdirektor Klaus Kruse hält die Fäden weiterhin in der Hand. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben, sagte Dr. Michael Winckler Vorsitzender des Stiftungsvorstandes. „Wir sind an dem Übergangsprozess beteiligt, um sicherzustellen, dass die Sparmaßnahmen nicht zu Lasten von Bückenburg gehen,” so Winckler im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt. Winckler sagte, dass die Haupteinsparungen in den Krankenhäusern Rinteln und Stadthagen vorgenommen werden müssten. Bückeburg arbeite wirtschaftlich im Plus.
Derzeit prüfe die Aufsichtsbehörde, die Landeskirche Schaumburg-Lippe, die Verträge für das Gesamtklinikum. Das sei das gängige Verfahren, da die Stiftung eine eigene Rechtsperson ist. Das Vermögen der Stiftung müsse dauerhaft zur Verfügung stehen, so Kirchenamtspräsident Sebastian Geisler. Zudem gelte es, den Zweck der Stiftung bei jeder Veränderung immer im Auge zu behalten, sagte Winckler. ProDiako als Hauptträger spiele dabei eine große Rolle. Die christliche Basis des Unternehmens sei wichtig für die Stiftung Krankenhaus Bethel.
Das Krankenhaus Bethel steht mittelfristig vor den gleichen Schwierigkeiten, mit denen die Kreiskrankenhäuser bereits kämpfen. Mit dem Budget der Krankenkasse könnte das Bethel noch rund fünf bis sieben Jahre weiterarbeiten. Aber die Kosten deckten lediglich den laufenden Betrieb, nicht aber Investitionen für Neuanschaffungen. Ein weiterer Grund für die späte Anfrage, gemeinsam ein Großklinikum zu entwickeln, sei die Sorge, als Grund- und Regelversorger zwischen einem Schaumburger und Mindener Klinikum in die Zange genommen zu werden. Die Idee, auf einer grünen Wiese eine neues Krankenhaus zu bauen ist in Bückeburg nicht neu. Vor rund 30 Jahren habe es in Bückeburg zwei Krankenhäuser gegeben. Neben Bethel versorgte auch ein Militärlazarett die Menschen. Diese Pläne seien nicht realisiert worden.
Zum möglichen Standort Obernkirchen bezogen Winkler und Geisler keine konkrete Stellung. Aus landeskirchlicher ist diese Frage aber sehr interessant. Denn Obernkirchen gehört bereits zur Landeskirche Hannover. Die angrenzende Samtgemeinde Nienstädt sowie die Stadt Bückeburg gehören zur Landeskirche Schaumburg-Lippe. Einzig die Ortschaft Vehlen würde einen Kompromiss darstellen, da sie zum Stadtgebiet Obernkirchen, von der Kirchengemeinde her aber zur Landeskirche Schaumburg-Lippe gehören. Eine spannende Entscheidung, die noch in diesem Jahr fallen wird.