Am Volkstrauertag versammelten sich Bürger der Stadt Bückeburg gemeinsam mit Gästen aus den Partnerstädten Sablé-sur-Sarthe in Frankreich und Zuidplas in den Niederlanden, um der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Diese Veranstaltungen anlässlich des Volkstrauertages unterstrichen die Bedeutung internationaler Freundschaft und gelebter Versöhnung.
In Zuidplas kamen Menschen aller Altersgruppen zusammen, um diejenigen zu ehren, die für Freiheit und Menschenwürde ihr Leben ließen. In Sablé-sur-Sarthe wurde deutlich, wie tief die Wunden der Weltkriege noch immer sind, während gleichzeitig die Kraft der Versöhnung spürbar war.
Das Wochenende begann mit einem gemeinsamen Besuch der Gedenkstätte in Bergen-Belsen. Am Abend folgte ein Ratsempfang, bei dem zwei Persönlichkeiten im Mittelpunkt standen: Raphael Élizé, der erste schwarze Bürgermeister Frankreichs und Widerstandskämpfer, der 1945 im KZ Buchenwald starb, und Karl Wiehe, der ehemalige Bürgermeister von Bückeburg, der von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben wurde, weil er Anstand und Menschlichkeit über Ideologie stellte. Beide stehen für Verantwortung und Zivilcourage – Werte, die heute wichtiger sind denn je.
Schüler des Gymnasiums Adolfinum teilten anschließend ihre Gedanken zum Zweiten Weltkrieg und den Verbrechen des Nazi-Regimes mit den Gästen. Ihre bewegenden Worte zeigten, wie die junge Generation die Vergangenheit reflektiert.
Am Sonntag fand ein Gottesdienst statt, der auch in französischer und niederländischer Sprache abgehalten wurde. Anschließend legten die Teilnehmer Kränze am Ehrenmal nieder.
Das gemeinsame Gedenken war nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft: für Frieden, Demokratie, Menschlichkeit und den Austausch zwischen den Städten. Städtepartnerschaften sind ein lebendiges Zeichen dafür, dass Verständigung, Freundschaft und Dialog die Grundlage einer friedlichen Zukunft bilden.