Die Frage, ob er die Schaumburger Landschaft, den Landkreis und die Stadt eingeladen habe, bestätigte Neumann. Er habe den Landrat, Frau Burdorf, Graf Adelmann und Dr. Lemme sowie den Bürgermeister eingeladen. Niemand war bei Neumanns Präsentation zugegen,
Neumann sagte, er gehe davon aus, dass es eine Telefonkette gegeben habe, „hier nicht zu erscheinen.” Sigmund Graf Adelmann sei im Urlaub, Landrat Schöttelndreier, Eva Burdorf hätten nicht reagiert und der Bürgermeister habe einen Termin.
Einen Tag später äußerten sich die genannten Vertreter zurückhaltend aber bestimmt.
Stadthagens Hauptamtsleiter Fritz Wehling sagte, dass der Bürgermeister eine Einladung per Email erhalten habe. Er konnte die Einladung nicht annehmen, da der Termin bereits fest vergeben war. Weiter wollte sich Wehling zum Buch Neumanns nicht äußern.
Nach einigen Recherchen fand Pressesprecher Klaus Heimann im Kreishaus eine Einladung Neumanns zur Buchpräsentation.
Diese sei an das Schulamt gegangen. Die E-Mail habe keine persönliche Ansprache gehabt. Weder der Landrat noch Eva Burdorf hätten eine persönliche Einladung erhalten.
Dr. Lemme, Vorsitzender der Schaumburger Landschaft, sagte, dass die Mail an Graf Adelmann gegangen sei. Dieser sei derzeit in Kur und habe nicht teilnehmen können. Er selbst hatte keine Zeit, wäre aber auch bei einem freien Zeitvolumen nicht gekommen. Er habe keine Lust, dieses Thema öffentlich mit Hasso Neumann zu diskutieren. Würde er einen inhaltlichen Vortrag über die Menorah halten, sei das etwas anderes.Die Zensur-Vorwürfen findet Lemme „merkwürdig”. In der Arbeitsgruppe der Stadt Stadthagen sei in seinem Beisein über die Rückgabe der Bürgerrechte gesprochen worden. Die Frage nach dem „Wer” sei schwierig gewesen. Wer könne überhaupt Bürgerrechte wieder zurückgeben. „Es ist gemeinsam entschieden worden, diesen Part auszuklammern”, sagte Lemme. Gemeinsam mit der St. Martini-Kirchengemeinde sollte Hasso Neumann das Menorah-Projekt weiterverfolgen.
„Ich kann den ganzen Aufstand nicht verstehen”, sagte Lemme weiterhin. Er bedauere es ein bischen, dass ein vergleichsweise geringe Anlass der gesamten Linie des Erinnerungsprojektes schaden könnte, die zwischenzeitlich gefunden war.