Um den steigenden Bedarf an Blut- und Blutbestandteilpräparaten in den Krankenhäusern zu decken und so die Versorgung kranker und verletzter Menschen sicherzustellen, ist der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes auf Spendewillige angewiesen, die bereit sind, mit ihrer Blutspende Leben zu retten. Die Reserven sind notwendig, um Menschen nach Unfällen, Operationen oder Erkrankungen zu helfen. Doch auch die eigene Gesundheit profitiert von der Blutspende, wie Doris Angerstein, die 1.Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Rodenberg betont. Sie wie auch Oliver Ziebolz, Gebietsreferent beim DRK-Blutspendedienst Springe, weisen darauf hin, dass die genaue Blutuntersuchung vor jeder Spendenentnahme auch für den potentiellen Spender von Bedeutung ist. Ziebolz und Angerstein kennen Fälle, in denen der Hinweis auf Unstimmigkeiten im Blutbild Leben gerettet hat.
1957 erfolgte der Startschuss für die Blutspende in Deutschland in der Regie des DRK. Zwei Jahre später organisierten die Ehrenamtlichen vom DRK Ortsverein Rodenberg bereits den ersten Spendentermin, zunächst einmal im Jahr. 65 Freiwillige meldeten sich vor 50 Jahren zum ersten freiwilligen Aderlass unter der Regie von Clara Pohlmann, damals DRK-Ortsvorsitzende in der Deisterstadt. Richtig los ging es dann ab 1964, berichtet Doris Angerstein weiter. Damals fanden sich bereits mehr als 150 Spender, die ihr Blut abgeben wollten. Die Termine häuften sich, heute führt der DRK Ortsverein im Schnitt vier Termine durch. Durchschnittlich können dabei 650 Freiwillige registriert werden.
Lob für die Konstanz und die große Akzeptanz in der Bevölkerung gibt es von Ziebolz. Dort, wo eine aktive Ortsgruppe agiert, sei auch der Zuspruch bei den Blutspende-Terminen entsprechend groß. „Hier läuft das einfach”, freut sich der Gebietsreferent. Als „Frau der ersten Stunde” ist bis heute Hannelore Daniel als Ehrenamtliche dabei. Sie schloss sich 1960 dem Helferteam an und betreut seitdem die Spender.
Zu seinem Bedauern ist die Altersgruppe der 30 bis 45 Jahre alten Menschen am wenigstens bei den Blutspende-Terminen dabei, führt Ziebolz weiter aus. Daher setzt er große Hoffnungen auf den Sonntags-Termin aus Anlass des Jubiläums. Geplant sind dabei Luftballonwettbewerb, Kinderschminken und verschiedene Spielangebote für Kinder. Der Termin soll in eine Art „Fest für die ganze Familie” eingebettet werden.
50 Jahre nach dem ersten Blutspende-Termin in Rodenberg werden sich die Teilnehmer auf einen Ortswechsel einstellen müssen. Ein halbes Jahrhundert lang haben die Aktionen immer in der Grundschule an der Langen Straße stattgefunden. Wegen der Bauarbeiten dort muss das DRK auf die Stadtschule ausweichen. Und es ist damit zu rechnen, dass auch zukünftig die Blutspende in Rodenberg im Schulzentrum an der Suntalstraße durchgeführt wird. Auch der lange übliche Mittwoch als Termin wird wohl kaum Bestand halten. „Es sieht so aus, als werden wir in Zukunft immer freitags die Blutspende durchführen”, so Doris Angerstein.
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