Die eintreffenden Polizeibeamten stellten Feuerschein aus den Kellerfenstern fest und konnten noch einige Bewohner des dreigeschossigen Doppelhauses wecken, bevor das Treppenhaus nicht mehr begehbar war. 25 der dort wohnenden Menschen konnten das Haus über die Treppe verlassen, neun blieb nur die Flucht auf den Balkon. Sie mussten über zwei der Drehleitern gerettet werden, da das Treppenhaus zu dem Zeitpunkt nicht mehr benutzt werden konnte. In der Schule am Stadtturm wurde eine Notsammelstelle eingerichtet, hier konnten die Bewohner, teilweise mit kleinen Kindern, den Rest der Nacht verbringen. Sie wurden hier mit Essen und Getränken versorgt. Gegen vier Uhr wurde der Brand als gelöscht gemeldet und als die Gebäude mittels Hochdruckgebläsen vom Qualm befreit waren, stellte sich der Gebäudeschaden glücklicherweise deutlich geringer als befürchtet heraus; auch die Wohnungen sind weiterhin bewohnbar. An dem Rettungseinsatz war die Polizei mit drei Einsatzfahrzeugen beteiligt, die Feuerwehr mit circa 100 Feuerwehrleuten, sowie die schnelle Einsatzgruppe (SEG) des Landkreises. Die Rettungsleitstelle hatte fünf Notärzte alarmiert, glücklicherweise mussten von vier Verletzten lediglich zwei Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in das Stadthäger Krankenhaus eingeliefert werden. Nach ersten Ermittlungen der Polizei steht ziemlich sicher fest, dass der Brand entweder durch fahrlässige Brandstiftung oder sogar durch ein vorsätzliches Brandlegen entstanden ist. Ein technischer Defekt ist an der Brandausbruchstelle ausgeschlossen. Die Stadthäger Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer in der Nacht von Montag auf Dienstag in der Leinenweberstraße verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, die Polizei unter 05721/40040 zu informieren.