Echte Hingucker waren die schweren Maschinen und ihre Fahrer allemal. Mit cooler Sonnenbrille auf der Nase, einer matten Halbschale auf dem Kopf und in fransiger Lederkutte präsentierte sich so mancher Harley-Freak auf seinem stolzen Feuerstuhl. Andere liebten es moderner und trugen eine „brave Lederkombi” mit modernem Integralhelm. Allen gemein war ihre große Leidenschaft für die legendären Harley-Davidson-Motorräder aus Milwaukee im Amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.
So unterschiedlich wie die Outfits der Fahrer präsentierten sich auch deren Maschinen. Schönwetter-Motorräder, die nur bei strahlender Sommersonne das Dunkel ihrer Garage verlassen, standen neben Allwetter-Bikes, die auch bei Wind und Regen ihre Fahrer zum Ziel tragen. Sie alle reihten sich in der Obernstraße dicht an dicht vor den Geschäftslokalen. Und während sich die Fahrer in den Cafes und Eisdielen eine Erfrischung gönnten, gaben die Motorräder den Besuchern die Möglichkeit zu einer imposanten Fahrzeugschau.
Besondere Ausstattungsmerkmale der Harleys fielen hierbei meist schnell ins Auge. So beeindruckte eine Maschine mit einer imposanten Airbrush-Lackierung. Auf dem Tank sowie den Schutzblechen spiegelte sich in schillernden Farbtönen eine Schneelandschaft Alaskas wider. Ein heulender Wolf durfte hierbei natürlich nicht fehlen. Auf einem anderen Krad hatte ein kleiner, jedoch grimmig dreinschauenden Stoffboxer als stetiger Mitfahrer Platz genommen.
Besonderen Wert auf gute Handarbeit legt Thomas Krull bei der Ausstattung seiner Harley. Der Wölpinghäuser Harley-Fan hat seine 1200 XL Shovel-Head aus dem Jahr 1978 mit einem handgearbeiteten Ledersitz ausgestattet. „Das ist Top-Arbeit von einem Mexikaner aus Süddeutschland”, so der Biker. Nur einige Meter weiter parkte sein Kompagnon John Kelly aus Wendthagen eine Heatage Softtail mit 1.300 ccm großem V2-Motor. Trotz eines erhöhten Pflegeaufwandes liebt er das blitzende Chrom an seiner Maschine aus dem Jahr 1997.
Gemeinsam machten sich alle Biker über Mittag auf zu einer Tour durch den südlichen Landkreis Schaumburg. Vorbei an den noch herrlich gelb blühenden Rapsfeldern zogen sie rund 150 Kilometer weit ihre Bahnen, um sich dann wieder auf dem Marktplatz einzufinden. Hier durfte dann zu den Klängen der Live-Bands „Boogie Hookers” und „Fatman Arne” bis in den späten Abend abgerockt werden. Foto: wtz