Nun möchte der Naturschutzbund auch Gewässer anlegen, die den Amphibien als Laichplätze dienen sollen, denn alle 14 in Rinteln und Umgebung heimischen Arten sind für die Vermehrung von Gewässern abhängig. Nick Büscher, Vorsitzender der Rintelner NABU-Gruppe: „Wir gehen davon aus, dass in den vergangenen 50 Jahren rund 80 bis 90 Prozent der Amphibienlaichgewässer verschwunden sind.
Feuerlöschteiche wurden durch Hydranten ersetzt, Weidetümpel durch Maulpumpen und Tränkwagen. Wasserführende Senken und Überschwemmungsflächen wurden weitgehend aufgefüllt und zu ertragreichen Wiesen- und Ackerstandorten umgewandelt.” Mit den Gewässern sind einige der früher heimischen Amphibienarten verschwunden oder sehr selten geworden. Zum Beispiel ist der anspruchsvolle Laubfrosch in den Grenzen Rintelns heute vermutlich ausgestorben, Kammmolche, Kreuzkröten und Geburtshelferkröten sind fast weg. Genau um diese Arten geht es aber dem NABU: „Denn diese lassen sich nicht mit Krötenzäunen oder herkömmlichen Gartenteichen retten”, so Büscher.
Aus diesem Grund möchte der NABU ein Tümpelprojekt zur Rettung gefährdeter Amphibienarten starten und bittet die Bevölkerung um Mithilfe, weil er auf die Bereitstellung geeigneter Flächen angewiesen ist.
Gesucht werden möglichst extensiv genutzte Wiesen oder auch Brachen, auf denen ein Flachgewässer mit einer Größe von mindestens 250 Quadratmetern angelegt werden kann. Die Nutzung als Fischteich ist auszuschließen, denn dort wo Fische leben, haben die meisten und vor allem gerade die seltenen Amphibienarten keine Chance.
Die Gewässer werden je nach zu erwartenden Artenspektrum, Umfeld und Grundwasserstand unterschiedlich tief werden müssen, so der NABU. Eine Nutzung als Viehtränke ist unter Umständen sogar erwünscht. Die Kosten für die Gewässeranlegung werden vom NABU getragen.
Wer dem Amphibienschutz in Rinteln unter die Arme greifen möchte und eine geeignet erscheinende Fläche anbieten kann, der sollte sich unter der Rufnummer 05751/5237 oder per Mail an nabu.rinteln@gmx.de wenden.