„Schön, dass Sie nach 320 Kilometern Fahrtstrecke auch uns im schönen Luhden besuchen”, begrüßte Bürgermeister Peter Zabold den hohen Gast. Luhden sei in der Vergangenheit hin und wieder ein gefährliches Pflaster gewesen, „aber wir Luhdener waren immer fürstentreu, insofern drohen Euch auch keinerlei Gefahren - wir stehen Euch untertänigst zur Verfügung”, versicherte Zabold. Der hochgeborene gnädige Fürst behielt trotz rauschender Mikrofone („manchmal gehen diese neumodernen Dinger, manchmal nicht”) die Contenance und ließ sich wohlwollend vom Bürgermeister die Honoratioren der Gemeinde vorstellen. Zunächst machte Gemeindedirektor Andreas Kunde eine filmreife Verbeugung; dann war der stellvertretende Bürgermeister und amtierende Schützenkönig Hartmut Büscher („Er ist der Besitzer vieler Droschken, und wenn Eure Pferde einmal ausfallen sollten, kann er Sie fahren”) an der Reihe. Es folgten Thomas Beckmann, Karl-Heinz Heise („Quartiermeister und Pferdeflüsterer”), Ortsbrandmeister Thomas Hahne („Hansdampf in allen Gassen”) und Mathe-Genie Christian Bernert an seinem 13. Geburtstag. Als Letzter der verdienten Leute war der Dorfgeistliche Lutz Gräber an der Reihe, dem Fürsten von seinem vorabendlichen Besuch in Bad Eilsen noch als Augenarzt von Tippelskirch in Erinnerung („muss ein Bruder von Ihnen sein”). Gräber brachte eine Petition zu Gehör und bat den Fürsten darum, sich in seinem Hoheitsgebiet dafür einzusetzen, dass die kirchlichen Gebäude erhalten bleiben. „Die Pfaffen wollen Geld, wie immer”, bekam Gräber vom Fürsten als Antwort zu hören. Zu den Klängen des Posaunenchors der evangelischen Kirche Bad Eilsen-Rolfshagen schritt Fürst Ernst mit seinen Begleitern die wenigen Meter bis zum Gedenkstein und gab den Befehl, zwei Info-Tafeln, die an die Geschichte der im Jahr 1966 abgerissenen Kirche erinnern, zu enthüllen. Danach ließ sich „fürstliche Gnaden” zu einem „Luhdener Friedenstrunk” einladen. Obwohl die Scheier schon auf ihn warteten, schaute sich Fürst Ernst die Trachtentänze der Heeßer Dorfjugend an und hörte die Lieder der Kindergarten-Kinder. Unter dem Motto „Gemütliche Dorfgemeinschaft rund um den Lindenbrink” ging es nach der Verabschiedung des Fürsten am Nachmittag weiter. Foto: hb/m