Landwirt Heiko Bothe will seinen Betrieb erweitern. Noch vor Weihnachten reichte er einen Bauantrag beim Landkreis Schaumburg für einen neuen Ferkel-Aufzuchtstall ein. „Der Stall soll 800 Quadratmeter groß sein und 1200 Jungsauen aufnehmen”, sagte Bothe. Das sei eine große Erleichterung für den Betriebsalltag, denn Bothe zieht derzeit im 60 Kilometer entfernten Hoya die Jungsauen auf. Das bedeutet für ihn zwei Stunden Autofahrt täglich, im Jahr mache das 40000 Kilometer aus. Mit dem neuen Stall würden die bereits geltenden Richtlinien beachtet und eine tierschutzgerechte Aufzucht sicher gestellt. Dazu gehören breitere Spalten und pro Tier ein Platz von 0,35 Quadratmeter. Gebaut werden soll nach einem sogenannten Badewannensystem, das die Gülle nach 14 Tagen aus dem Stall befördert. Es kommt so nicht zu einer Gärung im Stall und zu keiner Geruchsbelästigung, die Gülle wird in einem Behälter gelagert. Bothe musste dem Bauantrag einen qualifizierten Flächennachweis beilegen, dass er die Gülle ordnungsgemäß auf seinen Feldern aufbringt. Der Landwirt hat für den Bau des Stalles ein Grundstück am Ortsausgang Altenhagen in Richtung Wunstorf angedacht. Das ist 600 Meter von der Bundesstraße 441 entfernt. „Dieser Standort ist der einzige mit einer guten Verkehrsanbindung”, so Bothe. Andere Bauplätze, wie in Richtung Winzlar oder an seinem bereits bestehenden Hof Am Vossacker seien durch Auflagen nicht möglich, merkte der Landwirt an. „Natürlich ist es mein Wunsch, den neuen Stall gleich neben meinem jetzigen Betrieb zu bauen”, merkte Bothe gegenüber unserer Zeitung an. Doch es sei eine vor Jahren geplante Umgehungsstraße dort eingezeichnet, die den Hinderungsgrund darstelle. Solange die Planungen für die Straße nicht eingestellt sind, werde es nichts mit einer weiteren Bebauung. Nach Aussage von Bothe möchte die Gemeinde jedoch gerne den Stall nahe seines derzeitigen Betriebssitzes bauen lassen. Auf Wunsch des Landkreises werden Bothe und die Gemeinde beim Landkreis vorstellig, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Schon jetzt dankt der Landwirt Samtgemeindebürgermeister Arthur Adam und Bürgermeister Karl-Wilhelm Möller für die Unterstützung seines Bauvorhabens. Der Landwirt hat eine Genehmigung für die Haltung von 200 Sauen zur Ferkelerzeugung seit 1985. Den Hof Am Vossacker bewirtschaftet er seit dem Jahr 1998. Bisher werden die Ferkel nach vier Wochen mit einem Gewicht von circa 7,5 Kilogramm in den zweiten Stall nach Hoya gebracht. Dort verbleiben sie für weitere sechs Wochen, bis sie ein Gewicht zwischen 25 und 30 Kilogramm erreicht haben. Wenn Bothe den neuen Stall in Hagenburg nicht bauen würde, dann müsste er wegen der Erfüllung der neuen Auflagen spätestens 2013 den Stall in Hoya baulich anpassen.Foto: gi