Verschwunden ist die hohe Theke, die immer eine gewisse Distanz zwischen den Mitarbeiterinnen und den Bürgern vermittelt hat. „Jetzt ist alles etwas offener gestaltet. Die Besucher, die mit ihren Anliegen zu uns kommen, sitzen uns am Tisch gegenüber”, erklärte Simone Both. Trotzdem würde natürlich die Diskretion gewahrt. Darauf wurde auch beim Einbau der neuen Glastüren geachtet. Das Milchglas wirkt offen und freundlich, aber durchsehen kann niemand. Derzeit arbeiten die Maler im neuen Besprechungsraum, dem ehemaligen Standesamt.
„Hier sollen in Zukunft Dienstbesprechungen, aber auch Ausschusssitzungen stattfinden”, erklärt Bürgermeister Thomas Priemer. Neu eingerichtet wird auch ein Wartebereich mit Tischen und Stühlen. „Sonst standen die wartenden Bürger immer auf dem Flur. Das war nicht bürgerfreundlich”, so der Bürgermeister weiter. Durch Leuchttafeln über dem Bürgerbüro und dem Standesamt soll angezeigt werden, ob das Büro frei oder besetzt ist. Bis zum Herbst sollen die Bauarbeiten am Rathaus abgeschlossen sein. Die Finanzabteilung bleibt auch nach dem Umbau in der Alten Molkerei. „Das ist der Wunsch der Belegschaft, die sich mit der Situation gut arrangiert hat”, so Priemer. Die Mitarbeiter hätten ohnehin keinen Kundenverkehr und ausgegrenzt würden sie sich nicht fühlen. Durch die Vernetzung sei auch die Kommunikation kein Problem. „Mancher Weg über die Straße muss zwar gemacht werden, aber das hält sich in Grenzen”, so Priemer.
Trotz aller Maßnahmen ist der geplante Anbau eines Bürgerzentrums nicht vom Tisch. „Man darf nicht vergessen, dass wir auch nach dem Umbau noch keinen behindertengerechten Eingang haben und auch der Dorfgemeinschaft ein Raum in Rehren fehlt”, so Priemer. Der „Spiegelsaal” in der Alten Molkerei, der ebenfalls renoviert werden soll und der Gemeinde als Trauzimmer dient, soll in Zukunft für größere Veranstaltungen nicht mehr zur Verfügung stehen. 2012 soll noch einmal in den politischen Gremien über den Anbau diskutiert werden. „Die größten Investitionen hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren getätigt. Lediglich die Dorferneuerung Rolfshagen und ein Anbau an das Feuerwehrgerätehaus in Schoholtensen stehen noch aus. Da es für den Rathausanbau Fördergelder gibt, sollte man über das Projekt auf jeden Fall noch einmal gründlich nachdenken. Es wäre eine Investition in die Zukunft”, so Priemer. Foto: tt