„Die Winter im Auetal waren in der Vor- und Nachkriegszeit etwas ganz besonderes und eine Schlittenfahrt ein Erlebnis”, erinnert sich Dr. Carl Ludwig Wilkening, als er zusammen mit dem Vorsitzenden des Vereins für Heimatpflege Auetal, Jörg Landmann, seinen restaurierten Pferdeschlitten aus dem „Waldwinkel” in Rannenberg vor dem Heimatmuseum in Augenschein nahm. Wilkening lebt heute in Hannover, seine Kindheit hat er aber im Auetal verbracht. 1964 hat er das Anwesen seiner Großmutter, das 1910 gebaut wurde, übernommen. Der große Schlitten der Großmutter war ein wahres Vergnügen für die Enkel. „Wenn genug Schnee lag, wurde angespannt”, erzählt Wilkening. Die schweren „Hannoveraner” wurden mit Kummetgeschirren mit aufgesetztem Glockengeläut vor den Schlitten gespannt und es ging im Trab mit Gebimmel in Richtung Südhagen, dann über Hattendorf nach Langenfeld auf der verschneiten Schotterstraße zurück durch die Feldmark nach Rannenberg. „Von den Buchen fiel im leichten Wind pulvernd der Schnee von den Ästen”, schwelgt Wilkening in Erinnerungen. Zurück im Waldwinkel seien die rotbäckigen Kinder immer von der Großmutter mit dampfender Suppe erwartet worden. „Es war eine schöne Zeit”, so Wilkening weiter. Den großen Schlitten hat der Pensionär im Frühjahr dem Verein für Heimatpflege übergeben. In der Scheune der Familie Weber in Hattendorf haben die Helfer der „Mittwochsrunde” das neue Außenexponat des Museums restauriert. Jeder konnte sein Spezialwissen einbringen. So war Rainer Bruns aus Rehren der unermüdliche Spezialist für Holzarbeiten, Fritz Buddensiek aus Rehren der Ideengeber und Spezialist für Arbeiten mit Farbe, Ulrich Böhne aus Rehren hat den Transport von Rannenberg nach Hattendorf organisiert, der Dank der Unterstützung der Firmen Rauhut und Pennings überhaupt möglich war, und natürlich haben auch Jörg Landmann, Karl Hampel, Rolf Prange, Fritz Thies, Dieter Jurowski und Wilfried Störig kräftig mit angepackt. „Nur durch die vielen fleißigen Helfer war es möglich, das Schmuckstück vor dem Museum aufzustellen”, so Landmann, der sich bei allen Beteiligten und dem Spender bedankte. Aber nicht nur den Schlitten haben die Heimatfreunde von Dr. Carl Ludwig Wilkening geschenkt bekommen, auch einen seit Jahren nicht mehr benutzten Acker-Flachtenwagen kann das Heimatmuseum sein Eigen nennen. Auch dieser Ackerwagen, mit dem früher die Felder bestellt wurden und der von zwei Pferden gezogen wurde, gehört heute zu den neuen Außenexponaten des Auetaler Museums in Hattendorf. Der Holzwagen wurde ebenfalls von den Helfern der Mittwochsrunde restauriert und steht nun auf der Wiese vor dem Heimatmuseum. Kleine Metallschildchen verweisen auf den Spender der Raritäten und auf einem Hinweisschild steht zu lesen, dass das Erklettern des Wagens nicht erlaubt ist. „Schließlich möchten wir lange etwas davon haben und hoffen natürlich, dass weder der Flachtenwagen noch der Schlitten beschädigt werden”, so Landmann, der mit den Ausstellungstücken die Sammlung des Heimatmuseums um weitere erhaltenswerte Exponate bereichern konnte. Foto: tt