Rund 1.000 Gäste feierten und lebten an drei Veranstaltungstagen stilvoll und ausgelassen das umfangreiche Jazz-Repertoire und sahen das Fernbleiben weiterer Jazzfreunde in der Wetterunbeständigkeit begründet. Ein leiser Verdacht, es könnte am Eintrittspreis liegen, verhärtete sich, als einige Zaungäste die Barrieren überwanden und sich kostenlosen Zutritt zum Festival verschaffen wollten. Die aufmerksame Security sortierte die Nassauer aus, die sich kurzer Hand an der Kasse oder am Ausgang wiederfanden. Mit dem Live-Konzert in hochkarätigen Besetzung mit dem „Lulu White Salon Orchestra” aus Hannover, mit dem Solo-Pianisten Simon Holliday aus Freiburg, mit der White Eagle New Orleans Band aus Berlin, wie auch „The Swingin‘ Fireballs” aus Bremen und „little jazz” aus Bückeburg wurden höchste Maßstäbe des guten Jazz erfüllt. Den Auftakt servierte am Freitag das Bückeburger Duo mit Helmut Rinne und Christoph von Storch, die mit Musiker-Freunden aus Holland die Bühne eroberten. Gemeinsam mit Wolfgang Müller (Piano), Bart Brouwer (Posaune) und dem 15-jährigen Schlagzeuger Jerome Cardynaals kam in Anbetracht der Trauerfeier am Mittag um den engagierten Kreisjugendfeuerwehrwart Frank Lohmann nur ruhiger und leiser Jazz zum Tragen. Am Samstag und Sonntag hielt die breite Palette verschiedener Jazzstile Einzug. Bekannte und unbekannte Stücke säumten die Kurpark-Atmosphäre und luden die Zuhörer zum Mitswingen, Fingerschnippen und Fußwippen ein. Bei einem Glas Wein, einer Tasse Kaffee oder einem frisch gezapften Bier genossen die Gäste die Instrumentaltitel ebenso, wie stimmgewaltigen Jazz-Impressionen. Besonders gut gefiel den Zuhörern die individuelle Interpretation der Musiker, geformt aus den alten Jazzstandards. Die Bands legten und verbreiteten ihre eigene Handschrift, die für eine ungezwungene und fröhliche Stimmung an der Musikmuschel sorgte. Es gab viele Leckerbissen und beste Töne, die das überragende Talent und Können der Musiker und Sänger widerspiegelten. Die Jazzfreunde waren begeistert und sehen einem 2. Oldtime Jazzfestival in Bad Nenndorf mit Freude entgegen. Foto: ka