Das es den Schaumburger Kanada-Chor schon so lange gibt, haben die Stadthäger Adolf Kulpe zu verdanken. Dieser organisierte damals als Auswanderer aus Stadthagen nach Kanada, eine Chorreise für interessierte Sänger aus seiner deutschen Heimatstadt. Der damalige Bürgermeister Ernst Meier trommelte Akteure aus mehreren Gesangvereinen der Region zusammen und reiste nach Kanada. Als musikalischer Leiter agierte damals Raimund Utakies, der auch die Gruppe in Kanada betreute. Es folgten Auftritte mit namhaften Chören in Hannover, Soisson/Frankreich, Budapest/Ungarn, mit dem Polizeichor Berlin und vielen anderen. 1980 ging der Chor ein zweitesmal auf Kanada-Tournee. Die Chormitglieder wurden stets in deutschstämmigen Familien untergebracht, so dass sich bis heute bestehende Freundschaften entwickelten. 1996 reiste Utakies mit seinem Chor nach Litauen und legte danach, nach 21 Jahren, aus Altersgründen das Dirigat nieder. Nachfolger Friedrich-Wilhelm Tebbe, ein fachlich versierter Dirigent, baute nach und nach auf den vorhandenen Fundamenten durch professionelle Stimmbildung auf und führte den Chor an ein völlig neues Repertoire heran. Vieles wurde im Bereich der sakralen Musik übernommen, Neues kam hinzu. Insbesondere die Klassische Musik wurde unter der künstlerischen Leitung von Tebbe verwirklicht. Schon bald wurden moderne Komponisten auf den Chor aufmerksam und stellten ihm zur Uraufführung ihre Stücke zur Verfügung. Frischen Wind bringt seit diesem Jahr der Chorleiter Sören Sönksen (Geburtsjahr ´87) hinein. Der junge Mann ergänzt nun, nach seinem Bachelor-Studium an der HMTM in Hannover mit den Schwerpunkten Klavier, Musiktheorie und Ensemble, seine Studien in Musiktheorie. Unter seinem Dirigat halten neue Stücke und Rhythmen Einzug in die Probenarbeit und das Repertoire des Chores. Vorallem die jungen Sänger erhalten durch ihn neuen Input. Der Schaumburger Kanada-Chor sucht weiterhin stimmliche Verstärkung: Gern gesehen sind auch Interessierte, die bereits in einem Chor singen. Schon jetzt gehören einige Chormitglieder zwei Chören an. Darin sehen die Mitglieder kein Problem, sondern einen besonderen Vorteil.
Geübt wird immer mittwochs von 19.45 bis 22 Uhr, in den Räumen der Landeskirchlichen Gemeinschaft, Nordstraße 9. Foto: wa