„Meine Mutter kochte auch hier in Schaumburg immer schlesische Gerichte zum Weihnachtsfest”, erzählt Walschek. Das traditionsreiche Gericht mit Sauerkraut, helle und dunkle Wellwurst mit Biertunke (Soße mit Dunkelbier) sowie Stampfkartoffeln lässt schon in Gedanken das Wasser im Munde zusammenlaufen. Wellwurst bezeichnet eine Brüh- beziehungsweise Kochwurst aus Schweinefleisch. Sie gilt als Spezialität der Schlesischen Küche und wird aus Schwarten, Schweinebauch und Leber zubereitet. Weißbrot oder Brötchen werden in Fleischbrühe eingeweicht. Anschließend werden alle Zutaten zerkleinert und mit Zwiebeln angebratenem Schmalz gebunden. Typische Gewürze sind Thymian, Majoran und Weißer Pfeffer. Die dunkle Wellwurst erhellt ihre Farbe aufgrund der Zugabe von Blut. Da in den Kochwürsten Brot enthalten ist, wird sie auch Schlesische Semmelwurst genannt. Die sogenannte Biertunke bekommt durch die Zugabe von Honig(Leb-)kuchen einen besonderen Geschmack. Eingekocht wird das Ganze mit Malzbier und Pils. Die Soße schmeckt süßlich mit einer leicht bitteren Note. In besonders guter Erinnerung sind dem gebürtigen Breslauer aber vorallem die schlesischen Mohnkließla (Mohnklöße), die es traditionell nur am Heiligabend und in der Silvesternacht um Mitternacht gibt, geblieben. „Ich weiß noch, dass wir immer viel Schnee hatten”, erzählt Walschek. Es sei eine schöne Zeit gewesen.