In diesen Tagen ist Halbzeit: Anfang November hatte Schaumburgs ungewöhnlichste Sportstätte geöffnet; bis Ende Februar sind täglich Besucher willkommen. Nicht einmal am Heiligen Abend oder zu Silvester herrschte Betriebsruhe: Einige Stunden war immer geöffnet. In den Ferientagen waren junge und alte Besucher täglich von 10 bis 20 Uhr willkommen. Mit dem Schulbeginn geht es täglich um 15 Uhr, an Wochenenden um 10 beziehungsweise um 11 Uhr los. Das Beste aber sind die Eintrittspreise: Ein Tagesticket kostet nur drei Euro; Kinder bis zu fünf Jahren erhalten für einen Euro Zutritt. Wer keine Schlitt- oder die für jüngste Besucher geeigneten Gleitschuhe besitzt, kann sie für drei Euro mieten. Die Auswahl ist groß genug.
Zweimal pro Woche sind Eisstockschützen willkommen. Montags und mittwochs wird ein kleiner Teil der 900 Quadratmeter großen Fläche abgetrennt, damit Gruppen sich im Wettkampf messen können.
Ganz besonders hoch im Kurs aber steht die Eishalle bei Kindergeburtstagen. An einem der letzten Sonnabende waren gleich fünf Tische reserviert. Die Schlittschuh-begeisterte Lea (11) zum Beispiel bekam mit sieben Freundinnen von den Eltern einen unvergesslichen Nachmittag beschert. Eigens dafür war die fröhliche Festgesellschaft vom rund 40 Kilometer entfernten Groß Berkel südlich von Hameln angereist. Saft und Süßigkeiten am rustikalen Geburtstagstisch waren fast Nebensache: Unermüdlich zog es Lea und ihre Gratulantinnen auf das Eis.
Vormittags herrschte in den letzten beiden Wochen vor den Ferien fast noch mehr Trubel als zu den normalen Betriebszeiten. Das liegt an den Schulklassen. Manchmal stehen bis zu fünf Busse auf dem großen Parkplatz. Es sind beileibe nicht nur Schüler aus Rodenberg und Bad Münder, die einen ganz ungewöhnlichen Sportunterricht erleben wollen. Auch in anderen Schulen spricht sich das attraktive Ziel zunehmend herum. Der nächste Ansturm ist in Kürze zu erwarten, wenn kurz vor dem Halbjahresende die Zeugnisse geschrieben werden.
Dem ehrenamtlich geführten Eishallen-Verein kann das alles nur recht sein. „Unsere Erwartungen haben sich erfüllt”, bilanzierte zur Halbzeit Kassenwart Günter Krzon mit einem Blick auf die Besucherzahlen. Seit Jahren sind sie konstant: In jedem Winter nutzen bis zu 35.000 Menschen die vier Monate dauernde Saison. Auch diesmal entspricht das Zwischenergebnis fast exakt dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Wer sich einen ersten Eindruck vom Betrieb in der Eishalle verschaffen will, sollte im Internet unter www.eishalle-lauenau.de die sich ständig aktualisierenden Bilder einer installierten Kamera anschauen. Dort ist auch die Rufnummer zu finden, unter der für Schulklassen oder Kindergeburtstage Termine verabredet werden können.
Keinen Grund zur Klage hat auch Martina Funke. Sie gehört zum ständigen Aufsichtspersonal in der Halle. Bei ihren Kontrollgängen, muss sie allenfalls auf einen offenen Schnürsenkel aufmerksam machen oder fehlende Handschuhe anmahnen. Letztere sind vor allem bei einem unsanften Sturz wichtig, damit nicht ein anderer Läufer über ungeschützte Finger fährt.
Martina Funke lobt die „gute Disziplin” auf dem Eis. Dass dennoch manchmal Tränen fließen, hat meistens etwas mit unsanfter Bodenberührung zu tun: „Dann müssen wir schon mal tüchtig trösten.” Foto: al