Für die CDU waren die Wahllokale Sümenings Tenne, DRK und Blindow Schule die Hochburgen, für die SPD Achum, Cammer, Rusbend, Evesen, Röcke und die Feuerwache. Ob es am Wetter lag? Jedenfalls waren nach 18 Uhr nur wenige Bürger im Rathaus anwesend, als Roland Blaume die nach und nach eintreffenden Wahlergebnisse ausgehängt hat.
„Die Kernstadt hat ein besseres Ergebnis für die SPD verhindert”, zog Bückeburgs stellvertretender Bürgermeister Horst Schwarze ein erstes Fazit. Auf Evesen und Röcke habe man sich verlassen können. Es sei schon erstaunlich, dass so eine „Luftblase” so viele Stimmen auf sich vereinigen konnte, meinte der SPD-Ratsherr zum erstaunlichen FDP-Ergebnis auch in Bückeburg. „Ich habe nie daran gezweifelt, dass Karsten Becker bei seinen fachlichen Kompetenzen das Direktmandat gewinnt”, meinte der Röcker.
Dieter Everding zeigte sich beim Betrachten der Ergebnisse „enttäuscht von den vielen Stimmen für die FDP”. Das SPD-Ergebnis liege voll im Landestrend. „Die Partei hat einen inhaltlichen und geschlossenen Wahlkampf geliefert und wie eine Eins zum Kandidaten gestanden”, meinte die ehemalige Stadtverbandsvorsitzende Grit Schmidt, die überzeugt ist, „dass die SPD den Schwung mit auf die Bundestagswahl übertragen wird.” Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Albert Brüggemann findet es „traurig, dass wir es in Bückeburg bei den Erststimmen nicht geschafft haben”. Es sei für ihn unverständlich, dass viele Bürger so früh Briefwahl machen, ohne Kenntnis der neuesten Informationen. Einen „Witz” nannte Brüggemann die Prognosen und Umfragewerte in den Medien vor der Wahl und verweist auf das FDP-Ergebnis.
„Mike Schmidt war, obwohl Neuling im politischen Geschäft, ein herausragender Kandidat, ein sehr guter Redner mit einer tollen Ausstrahlung, der nichts falsch gemacht hat”, meint Thorwald Hey, der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes. Die Bückeburger CDU habe ihn nach Kräften unterstützt und bei seinen Wahlkampfauftritten begleitet. Für Hey ist es ein unauflösbares Paradoxon, „dass eine Mehrheit in Niedersachsen und auch im Bund mit der Arbeit der jeweiligen Regierung und den Menschen an der Spitze zufrieden ist, dies aber bei der Landtagswahl nicht durch eine bessere Wahlbeteiligung gezeigt hat.” Die CDU habe öffentlich immer darauf hingewiesen, mit beiden Stimmen die CDU zu wählen, weil die FDP es aus eigener Kraft schaffen würde. Dies sei nicht wirklich wahrgenommen und ausgeführt worden. Foto: hb/m