„Heutzutage ist der Beruf des KFZ-Mechanikers viel komplexer als noch vor ein paar Jahren”, informiert Eberhardt Hoffman, Leiter Fahrzeugtechnik an der BBS. Während früher Handwerk an erster Stelle stand, sind heute Problemlösungen im Bereich der Informationstechnik gefragt.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat das Autohaus Becker Tiemann bei der BMW Hauptstelle in München vor drei Jahren ein Auto beantragt. Jetzt ist er endlich da: Und optisch macht der schwarze 316D ganz schön was her. Ausgestattet mit M-Sportpaket, Ledersitzen in schwarz und rot beträgt der Kaufpreis des Neuwagens etwa 40.000 Euro. Diesen schicken Flitzer dürfen die KFZ-Azubis, hautnah in der BBS-Werkstatt erleben. Auf dem Programm stehen Diagnosearbeiten.
Es werden realistische Fehler eingebaut, welchen die Schüler auf den Grund gehen sollen. Zugelassen wird das Fahrzeug allerdings nicht – Probefahren fällt also aus. „Optisch und technisch arbeiten die Azubis an einem nagelneuen Auto”, sagt Thomas Bödecker, der im Außendienst für BMW tätig ist und am Übergabetag vor Ort ist.
Das neue Fahrzeug dient aber nicht nur zum Lernen. Auch Wertschätzung spielt eine große Rolle. Schließlich müssen die Fachkräfte von morgen an Autos von morgen arbeiten können.
Zum 1. August folgt im Ausbildungsrahmenplan zudem eine neue Verordnung. E-Antrieb und Hybrid gehört danach zum Standard in der KFZ-Ausbildung. „Wir haben Schwierigkeiten gute Azubis zu bekommen”, sagt Hoffmann. Eine technische Vorbildung und das Verständnis für neue Technologien seien heute wichtige Kriterien um einen Platz zu bekommen. „Wir können immer neue Leute gebrauchen.” Derzeit besuchen um die hundert KFZ-Azubis die BBS in Stadthagen. Die Ausbildungszeit beträgt zwischen dreieinhalb und vier Jahren.
Übrigens: Das Autohaus Becker Tiemann bildet immer zwischen 10 bis 12 junge Menschen aus.
Verkaufsberater Torsten Richter ist zudem im Prüfungsausschuss tätig. „Wir arbeiten Hand in Hand mit der Schule”, sagt Richter. Foto: wa