Ende Oktober 2014 endet die Amtszeit des aktuellen Bürgermeisters Bernd Reese. Wer sein Nachfolger wird, wird im Mai entschieden, zusammen mit der Europawahl. Mit seiner Kandidatur beginnt für den Haster Bürgermeister Sigmar Sandmann nun der Wahlkampf für die SPD. Bis zur Wahl will er noch an seinem Image arbeiten. Er wirke eher kühl und distanziert, so ein Genosse. Sandmann will nun auf die Menschen zugehen und viel kommunizieren. Spätestens auf den zweiten Blick sei er nämlich freundlich und sympathisch, sind sich die SPD Mitglieder einig. Was ihm an Charisma fehlte, konnte er durch Fachwissen und konkret formulierte Ziele in der Diskussion ausgleichen.
Teamfähigkeit und Solidarität sind zwei Eigenschaften, mit denen sich Sandmann, der seit 2006 Bürgermeister in Haste ist, selbst beschrieb. 1991 fing sein Engagement für die SPD im Samtgemeinderat an. Seit 2001 ist er zudem im Kreistag vertreten und wirkt in diversen Ausschüssen mit. Der stellvertretende Vorsitzende der Samtgemeindefraktion leitet außerdem den Jugendausschuss. Als Beamter der Landeshauptstadt Hannover ist er auch beruflich mit Vorgängen einer Kommunalverwaltung befasst. Sandmann ist zudem Mitglied des Gesamtpersonalrates der Stadt Hannover, einem 25-köpfigen Gremium, das die Interessen von etwa 10.000 Mitarbeitern vertritt, und dort an personalrechtlichen Entscheidungen beteiligt.
Der Vater von zwei Kindern sieht die Inklusion weiterhin als Themenschwerpunkt für die Zukunft. „Bildung ist die Grundlage für Chancengleichheit”, so Sandmann. Momentan nur in der Schule thematisiert, wird die Inklusion in den nächsten Jahren auf die gesamte Infrastruktur übergreifen. Generell sei ihm die Kommunalinfrastruktur ein wichtiges Anliegen, „es kann nicht sein, dass die Keller in bestimmten Bereichen alle paar Jahre wieder unter Wasser stehen”. Ein dringendes Anliegen sei ihm zudem eine stärkere Bürgerbeteiligung in der Samtgemeinde.
Nach einer langen Diskussion gaben die 70 Stimmberechtigten SPD Mitglieder ihre Stimmen in zwei improvisierten Wahlkabinen ab. Mit einer ungültigen Stimme und zwei Enthaltungen, entschied Sandmann die Wahl mit 41 zu 26 Stimmen deutlich für sich. Seinen Genossen dankte er für das deutliche Votum, seinem engagierten Mitbewerber für die freundliche Auseinandersetzung. Mit der Wahl ist der Vorsitzende des SPD-Samtgemeindeverbandes Udo Husmann optimistisch, dass im nächsten Jahr wieder ein Kandidat der SPD zum Samtgemeindebürgermeister gewählt wird.
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