Viele Erinnerungen kennzeichneten die Gespräche der Gäste im Bürgerhaus. Fast beiläufig konnten die Besucher zum Beispiel erfahren, dass die Eisberger Züchter insgesamt 44 Deutsche und zehn Europameisterschaften für sich verbuchen konnten. Nach vielen Grußworten wurden drei Gründungsmitglieder besonders geehrt: Vom ersten Tag an im Verein waren und sind Hermann Sommerburg und Peter Lindemeier. Für den dritten Mann der ersten Stunde, Wolfgang Schaak, gab es schließlich eine unverhoffte Überraschung: Schaak, der seit 50 Jahren als Schriftführer des Vereins fungiert, wurde von Fritz-Dieter Hawes zum Ehrenmitglied des Landesverbandes ernannt. Zu den ganz jungen Ehrenempfängern zählte schließlich auch Kira Droste, der die Silberne Ehrennadel des Landesverbandes verliehen wurde.
Am 20. Februar 1964 trafen sich einige Geflügelzüchter aus Eisbergen, die bisher in Nammen und Rinteln ausgestellt hatten, zur Wiedergründung des Eisberger Rassegeflügelvereins. Da von dem ehemaligen Verein, der vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geschlossen worden war, praktisch nichts mehr vorhanden war, kam man überein, einen neuen Verein zu gründen.Zum ersten Voritzenden wurde seinerzeit Willi Steinmeier gewählt, zum Schriftführer Wolfgang Schaak, zum ersten Kassierer Hermann Sommerburg. Der Jahresbeitrag betrug fünf Mark. Noch im selben Jahr, am 28. und 29. November, wurde die erste Ausstellung im Saal der Gastwirtschaft Fischer durchgeführt. Etwa 200 Tiere stellten sich dabei den Preisrichtern Karl Kirchhoff und Helmut Körtner. Diese Schau wurde vom Kreisvorstand auf der Frühjahrsversammlung 1965 als mustergültig hervorgehoben. 1966 und 1967 wurden im Gesamtwert von rund 11.000 Mark eigene Käfige angeschafft.
Auf den bis 1975 in Petershagen ausgerichteten Kreisjunggeflügelschauen stellte der Verein einige Male die meisten Aussteller und Tiere. Dabei heimsten die Eisberger bereits viele Preise ein - ebenso wie auf diversen Großschauen. Das erste „Blaue Band” errang Ausstellungsleiter August Meier mit seinen blaugoldenen Zwerg-Wyandotten im Jahre 1972. Sein Nachfolger als Ausstellungsleiter wurde Wolfgang Schaak, der bis zum heutigen Tag für die Organisationen der Schauen zuständig ist - und für das berühmte Hähnekrähen, das die Eisberger seit 1985 immer am 1. Mai durchführen, die ersten Jahre auf dem Eisberger Sportplatz und seit 2001 auf dem eigenen Vereinsgelände. In den letzten Jahren entwickelte sich der Verein zu einer Hochburg der Rassegeflügelzucht zwischen Bielefeld und Hannover.
So konnten die Mitglieder Günter Droste, Friedrich Edler, Peter Lindemeier, Willi Droste und Hermann Aldag dutzende Male Deutscher Meister werden. Die Sensation geschah 1996, als alle fünf Eisberger Teilnehmer Deutscher Meister wurden, Friedrich Edler sogar gleich zwei Mal. Edler wurde außerdem zweimal Europameister, dazu kommen auch noch einige Westfalenmeisterschaften. Im Jahre 1997 führte der Verein in der Lohfelder Reithalle seine erste Kreisverbandsschau durch. Und die gelungene Veranstaltung mit über 1900 Tieren fand Lob und Anerkennung von allen Seiten.
Als im Jahre 2002 das Bürgerhaus geschlossen wurde, standen die Züchter plötzlich ohne Ausstellungsraum da. Als Alternative bot sich das von der Stadt gekaufte Gelände an der Weserstraße (Modde) an - wo die Züchter schließlich als erster Verein im Mindener Kreisgebiet eine Freilandschau durchführte.
Foto km