„Wir sind insgesamt ein sehr aktiver Verband”, sagte der Vorsitzende Udo Husmann. „Überall ist viel Leben, wir sind gut aufgestellt.” Mit neuen Perspektiven blicke man auf die Kommunalwahlen 2016, die Wunden seien geleckt – das Ergebnis der letztjährigen Samtgemeindebürgermeisterwahl habe man sich anders vorgestellt. Positiv aufgenommen werde, dass die Nenndorfer SPDler ihre Bürgernähe ausbauten, „dass wir unkonventionell präsent sind und uns als Ansprechpartner anbieten”, so Husmann. Rund 190 Mitglieder zählt der SPD-Samtgemeindeverband derzeit und damit deutlich weniger als noch vor zwei Jahren. Dass die Mitgliederzahl unter die 200er-Marke gerutscht ist, liege in erster Linie an Todesfällen und vereinzelt an Umzügen, „aber nicht an Austritten”, wie Husmann betonte. Die Neumitgliedergewinnung könne den Verlust momentan noch nicht ausgleichen. Ebenfalls nicht wettmachen konnte der Verband seine Ausgaben im vergangenen Jahr. „Wir haben ein bisschen über den Verhältnissen gelebt”, teilte Kassierer Rudolf Schulze den Mitgliedern mit. Vor allem wegen des Wahlkampfes, allein 9000 Euro schwer, habe der Verband auf seine Rücklagen zurückgreifen müssen. „Dieses Jahr müssen wir sparsamer sein, um für den nächsten Wahlkampf gerüstet zu sein”, so Schulze. Dass sich der Verband so lebendig präsentiert, liegt maßgeblich an einer üppigen Arbeitsgemeinschaften-Szene, die laut Husmann eher unüblich ist: Nicht nur politisieren, sondern nebenbei auch die Geselligkeit pflegen – das verfolgt die AG sozialdemokratischer Frauen, wie deren Vorsitzende Christine Cronjäger berichtete. Ein Beispiel ist das Frauenfrühstück, bei dem verschiedene Gäste zu politischen Themen referieren. Jeder, der das 60. Lebensjahr vollendet hat, ist automatisch Mitglied in der AG „60 plus”. Das trifft laut Jürgen Paxmann immerhin auf die Hälfte der Mitglieder zu. Dennoch sei es schwierig, Interessenten zu finden. Der Vorsitzende animierte zur Mitarbeit: „Wir wollen die ‚Alten‘ auffangen und davor retten in der Gesellschaft zurückzurücken.” Ebenfalls mehr Unterstützung wünscht sich die Arbeitsgemeinschaft „ÖPNV” um Matthias Kahle. Sie tüftelt an einem Konzept für eine Optimierung des Busverkehrs in den Samtgemeinden Nenndorf und Rodenberg sowie in die angrenzenden Gebiete. Die Ausarbeitung lebe vom Austausch, so Kahle. Der Haken bisher: Wie bekommt man Unternehmen dazu, Anfangszeiten so zu legen, dass Mitarbeiter die Buslinien auch nutzen können. Für die Gespräche baut die AG auf konstruktive Mitarbeit aus den eigenen Reihen. Die Einrichtung eines Jugendbeirates wollen die Jusos fördern, wie der Vorsitzende Dennis Grages vortrug. Damit erhoffe man sich auch, mehr junge Leute auf die Listen zu bringen. Im Kreistag gebe es beispielsweise nur zwei unter 40-jährige Mitglieder, betonte Grages. Abschließend gab es ein buchstäblich süßes Dankeschön für die engagierten AG-Vorsitzenden. Deren Engagement gehe weit über die gängige Vorstandsarbeit hinaus, lobte Husmann. Foto: jl