Der 68-Jährige macht ihnen den Nestbau leicht mit Kästen aus Holz oder Beton. Der Erfolg bleibt nicht aus. Allein in diese Sommer hat er 150 Jungvögel gezählt. Dass es bei den Familien Mehlschwalbe und Mauersegler besonders viele gewesen sind, erfüllt ihn mit besonderem Stolz. „Diese Tiere finden immer seltener Brutmöglichkeiten”, klagt Nuß, weil die Menschen den zwangsläufigen Kot der Schwalben nicht mögen und Mauersegler angesichts sorgfältig verschlossener Dächer vergeblich einen passenden Unterschlupf suchen. Doch der ehemalige Versicherungskaufmann hat ihnen und sich selbst geholfen – mit Nisthilfen unter einem Dachüberstand sowie mit Kotbrettern, die die weißen Kleckse auf der sorgfältig gepflegten Garageneinfahrt vermeiden. Dass es neben den Schwalben gerade die Mauersegler sind, hat etwas mit deren besonderen Eigenschaften zu tun. Die pfeilschnellen Flieger nehmen nicht nur Nahrung in der Luft auf; sie schlafen sogar im Flug. Nur zur Aufzucht ihrer Bruten verkriechen sie sich in geeigneten Verstecken. 20 Mauersegler-Familien konnte Nuß bereits in der Vergangenheit ansiedeln. Weitere zwölf Brutplätze entstanden erst kürzlich mit Unterstützung des Naturschutzbunds (Nabu) Rodenberg, obwohl die Nachwuchs-Saison bereits beendet ist. Aber mit einer speziellen „Mauersegler-CD” wurden Lockrufe abgespielt, damit die standorttreuen Vögel im kommenden Frühjahr das neue Wohnungsangebot annehmen. Der Experte hat damit schon in der Vergangenheit gute Erfahrungen gesammelt. Anderes Wissen eignete er sich durch Beobachtungen der hiesigen Vogelwelt an. So lieben die Schwalben zum Beispiel einen breiten Dachüberstand oberhalb ihrer Behausungen. Deshalb hat Nuß seinen rustikalen Balkon mit Spezialhalterungen versehen und dort die halbkugeligen Nisthilfen angebracht. „Alle sind belegt gewesen”, freute er sich über die gestiegene Zahl von „Untermietern”. Dass diese trotz Kotbrettern und ausgelegter Planen Spuren ordentlicher Verdauung hinterlassen, nimmt er klaglos hin: In jedem Herbst werden die Hauswände gewaschen. Und den gefiederten Freunden zuliebe, hat er auch schon fällige Renovierungsarbeiten verschoben. Foto: al