Beim zweiten Pressegespräch im Büro von Jörg Stuchlik, dem Leiter des Kriminalermittlungsdienstes, berichteten Juliane Frank und Dominique Schumacher von Regionalbüro in Bückeburg abermals über ihre Arbeit. Dabei zeigte sich eine Tatsache offenbar besonders evident: Die Werbung auf der großflächigen Informationsfläche im Eingangsbereich des Polizeireviers muss Aufmerksamkeit gezeitigt haben; denn immerhin ein Viertel aller Kontakte zu betroffenen Personen, resümierte Juliane Frank, seien durch die Rintelner Polizei vermittelt worden. Aus der Statistik für das vergangene Jahr geht hervor, dass im Landkreis Schaumburg insgesamt 84 Opfer einer Straftat Unterstützung gesucht haben. 86 Prozent der Betroffenen waren Frauen. In fast der Hälfte aller Fälle (46,4 Prozent) ging es dabei um die „sexuelle Selbstbestimmung”– der höchste Wert innerhalb der letzten zehn Jahre. 26 Mal (31 Prozent) waren „Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit” Anlass für Hilfsgesuche, und immerhin fünf Mal standen „Straftaten gegen das Leben” im Fokus. Besonders auffällig in der Tabelle sind sieben Fälle von „Stalking”, einer Straftat, die erstmals im Jahr 2008 registriert wurde – weil das Wort erst seitdem im Sprachgebrauch der Behörden existiert. Auch vor der PR-Aktion, heißt es in der Statistik, sei die Zusammenarbeit mit den Behörden sehr gut gewesen. Die Zahlen wiesen aus, dass die Vermittlung durch die Polizei sich schon im vergangenen Jahr fast verdoppelt habe. Opfer, die über die Justiz an das Büro vermittelt würden, kämen hauptsächlich vom Landgericht. Eher selten würden Kontakte durch die Staatsanwaltschaft oder die Amtsgerichte vermittelt. Zuschüsse in Höhe von insgesamt fast 20.000 Euro gab es im vergangenen Jahr laut Statistik unter anderem für Beerdigungen, für Umzüge, für Rechtsanwaltskosten, für Therapiekosten/Fachberatung, für Fahrtkosten, für Wohnungseinrichtungen oder schlicht für verschiedene Bereich des Lebensunterhalts. Foto: km