Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Musikschule Schaumburger Märchensänger in diesem Jahr durften wir schon einige musikalische Höhepunkte geniessen, doch im November warteten die Schüler der Musikschule und Wolfgang Schattler nochmal mit einem wahren Highlight auf. Zum 150. Jubiläum der tschechischen Oper „Die verkaufte Braut” von Bedrich Smetana wurde dieses schöne Stück neu interpretiert von Wolfgang Schattler und Nicolai Schein in Wort und Musik. Als kleine Einstimmung präsentierten vorab einige Schüler ein paar eingeübte Stück für Blockflöte und Gitarre. Den Anfang machte hier Nicolai Schein und Wolfgang Schattler mit einem Klagegesang der Tristan. Im Anschluss gaben Laetizia Beger, Mira-Ann Schneider und Victoria Pörtner ein Blockflötentrio von Johann Adolf Haase zum Besten. Danach erfreute Sean Wellmann die rund 30 Zuhörer mit einer Suite von Bach auf der Gitarre gefolgt von der Suite populare bresiliene von Hector Villa-Lobos. Fatbardh Prengjoni erfreute das Publikum ebenfalls an der Gitarre mit einigen Variatioen über ein Thema von Mozart von Fernando Sor. Diese kleine Kostprobe ihres Könnens wurde mit dem gebührenden Beifall belohnt, bevor es an den Hauptteil der Veranstaltung ging. Schattler und Schein leiteten ihre Oper-Interpretation mit einem Duett an der Geige ein, bevor Schattler selber ein wenig über den Künstler Smetana und die Entstehung dieser wunderschönen Oper erzählte. Diese zweite Oper von Smetana war nicht zu Anfang an ein großer Erfolg, doch die spätere Aufführung vor dem Kaiser machte sie erst wirklich bekannt und beliebt. Die spätere Aufführung in Wien erlebte der Künstler selber nicht mehr, er war bereits Jahre vorher in der Irrenanstalt von Prag verstorben. Die Geschichte in der Oper selber wurde von Nicolas Schein erzählt, die Geschichte über ein Mädchen, dass dem einen versprochen, ihr Herz aber an einen anderen vergeben hat, und sich über die Entscheidung ihres patriarchen Vaters hinweg setzten möchte. Untermalt wurde diese Geschichte durch die musikalischen Stücke aus der Oper, die Nicolai Schein und Wolfgang Schattler gekonnt und voller Inbrunst auf der Geige spielten. Die meisten Stücke sind für ein ganzes Orchester oder viele Instrumente geschrieben worden, doch auch die Interpretation Schattlers und Scheins als Geigenduett mutete fast als ganzes Orchester an, sodass das Publikum gebannt der Geschichte folgte. Der Geliebte des Mädchens ist leider auch nicht ehrlich zu ihr, und lässt sich zudem bestechen von ihr fernzubleiben. Das Mädchen ihrerseits versucht, den ungeliebten Heiratskandidaten loszuwerden. Als sie jedoch von dem Verrat ihres Liebsten hört, ist sie vor Enttäuschung sogar bereit, den ungeliebten Kandidaten ihres Vaters zu heiraten. Doch die Geschichte nimmt ein gutes Ende, denn als sich herrausstellt, dass beide Männer die Söhne des Vertragspartners des Vaters sind, hat sich der Vertrag so oder so erfüllt, egal für wen sich die Dame entscheidet. Und so nahm auch der Abend in der Musikschule ein gutes Ende, Schattler und Schein ernteten für ihre Betrachtung Smetanas Oper den verdienten Applaus und danken dem Publikum für ihr Kommen, welches zufrieden mit den Klängen der Oper im Ohr auch gerne eine Spende für die Musikschule übrig hatte. Foto: ha