Gabi Meyer, Vorsitzende des den Laden betreibenden Vereins und Gründungsmitglied hielt in ihrer Ansprache fest, dass es Ziel bei der Gründung gewesen sei, „dem Wegwerfgedanken entgegenzutreten”. Seit 2007 öffnet das Geschäft in der Klosterstraße 26 regelmäßig seine Türen, um gebrauchte Kleidung aber auch Spielzeug, Geschirr, Bücher, Klein-Elektrogeräte, Bettwäsche und vieles weitere mehr anzubieten. Für einen kleinen Anerkennungsbetrag von etwa 50 Cent bis zwei Euro können sich die Kunden etwas aus den angebotenen Waren kaufen. Für Viele hat der Umsonst-Laden auch den Charakter eines sozialen Treffpunktes, in dem sie sich umschauen und ins Gespräch kommen. „Die Spendenbereitschaft ist nach wie vor sehr groß”, wie Gabi Meyer betonte, so dass der Umsonst-Laden seinen Kunden bis heute ein durchaus breites Sortiment bieten könne. Immer wieder würden hochwertige Waren abgegeben, etwa eine große Sammlung noch originalverpackter Kosmetikartikel. Manche Besonderheit hat das Team des Umsonst-Ladens im Laufe der Jahre notiert. Die Aufzeichnungen reichen vom Hochzeitskleid, das mit der Braut für die Trauung nach Übersee reiste, bis zur Geldkassette, in der sich noch ein Zahn samt Goldkrone fand. Das Edelmetall sei umgehend für den guten Zweck beim Juwelier versetzt worden und habe so acht Euro in die Kasse des Umsonst-Ladens gespült, wie sich Gabi Meyer erinnerte. Bedauerlich sei, dass Einige den Umsonst-Laden nutzen würden, um sich „unbrauchbarer Altlasten” zu entledigen. Manches Kind unter den Kunden hätten die Helfer im Laden wachsen und aufwachsen sehen. Seit einigen Monaten würden viele Flüchtlingsfamilien das Geschäft in der Klosterstraße besuchen, „die sich in ihrem Leben hier neu einrichten müssen”. Im Lauf der Jahre seien 1100 Öffnungstage zusammengekommen. Dabei seien aus den Anerkennungsbeiträgen der Kunden etwa 95.000 Euro eingenommen worden. Aus diesen Einnahmen bestritt der Verein die laufenden Kosten wie Miete und Nebenkosten für die Räumlichkeiten. Darüber hinaus konnte etwa ein Viertel der Einnahmen für den guten Zweck gespendet werden, wie beispielsweise für die „Alte Polizei”, „Fißkuss”, die Weihnachtshilfe oder die Fördervereine der Schulen. Neben der Spendenbereitschaft seien der große Einsatz und die „tolle Zusammenarbeit” der Vereinsmitglieder die Grundlage für den Betrieb des Umsonst-Ladens über so viele Jahre, wie Gabi Meyer festhielt. Das Sortieren der Sachspenden und weitere Arbeiten würden das Helferteam (derzeit 32 Vereinsmitglieder und etwa 18 Aktive) weit über die eigentlichen Öffnungszeiten hinaus binden. Jürgen Lingner, der den Laden damals im Rahmen einer Projektgruppe der „Lokalen Agenda” mit anschob, erinnerte an die Gründungszeit. Er habe damals Bedenken gehabt, ob sich der Umsonst-Laden finanziell tragen würde bei relativ hohen laufenden Kosten. Schnell habe sich dieser jedoch zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, dank dem Einsatz der Mannschaft insgesamt und insbesondere dem von Gaby Meier, die rasch zum Motor des Projekts geworden sei. Er glaube und hoffe, dass der Umsonst-Laden noch viele weitere Jahre so erfolgreich wirke, hielt Lingner fest. Die Öffnungszeiten des Umsonst-Ladens sind: Jeden Dienstag von 15 Uhr bis 17 Uhr, jeden Donnerstag von 10 Uhr bis 12 Uhr und jeden zweiten Sonnabend im Monat von 10 Uhr bis 12 Uhr, zu diesen Zeiten können auch Spenden abgegeben werden. Ein Nachweis der Bedürftigkeit ist für den Einkauf nicht nötig. Foto: bb