Experten hatten festgestellt, dass sich die Verankerungen der fünf Chorraum-Fenster im Laufe der letzten Jahrzehnte gelockert hatten. Und auch die Verbindungen von Glas und Metall erwiesen sich als porös. Das Alter der Fenster hatten man leicht definieren können; denn als am Ende des Zweiten Weltkrieges die Weserbrücke gesprengt wurde, gingen auch die Nikolai-Verglasung zu Bruch. Erst über zehn Jahre später, in den Jahren von 1955 bis 1958, wurden jene fünf Fenster erneuert, die jetzt abermals renovierungsbedürftig waren. Seit Mai vergangenen Jahres waren die Handwerker an der Arbeit, bauten alle beschädigten Objekte nach und nach aus, um sie der Obhut eines Glas-Restaurator zu überantworten. Zunächst mussten alle unbeweglichen Gegenstände im Chorraum staubfrei abgedeckt werden: Die an den Wänden hängenden großen Epitaphe sowie den Altartisch mit dem Abendmahls-Gemälde. Die mobilen Teile wurden abgenommen und verpackt, ebenso wie das Himmelfahrts-Gemälde. Der vordere Chorraum war während der Restaurierungsarbeiten komplett mit einer Leichtbauwand abgeschottet worden, um die Kirche vor Staub und Dreck zu bewahren. Als temporären Ersatz für den Altar hatte sich der Kirchenvorstand für ein mobiles Pendant entschieden, dessen Gestaltung die Künstlerin Gisela Gührs übernommen hat. Insgesamt fast ein ganzes Jahr waren die Gottesdienste in dem provisorischen Ambiente durchgeführt worden, bevor jetzt die „neuen” Fenster wieder eingesetzt werden konnten. Die Kosten für die komplette Maßnahme wurde mit rund 270.000 Euro veranschlagt. Foto: km