STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Rund eine Woche lang hat eine Gemeinschaft von Kreativen auf dem „Bruchhofgelände” bei Stadthagen mit Holz, Lehm, Blättern, Moos und weiteren Naturmaterialien verschiedenste Kunstwerke gestaltet. Am heutigen Sonnabend und am morgigen Sonntag haben nun alle Interessierten die Möglichkeit zu entdecken, was bei „Landart am Bruchhof” entstanden ist. Hier formte ein Teilnehmer sorgsam eine Skulptur aus Lehm, dort fügten Kreative Stammstücke verschiedener Baumarten zusammen, eine Gruppe spannte neben dem See Stahlseile für eine Installation. Tiefer im Wald stand einer der Mitwirkenden hoch auf der Leiter und befestigte Äste an einem großen, in den Boden eingelassenen Birkenstamm. An einer anderen Stelle trippelte bereits eine große Spinne durch den Wald, die der Waldkindergarten aus Obernkirchen erstellt hatte. Zum zehnten Mal haben der Verein „Tu Wat” und das „Projekt Probsthagen” zum Festival „Landart am Bruchhof” geladen. Schon für sich bietet das Gelände rund um die historischen Gebäude des alten Gutshofes eine reizvolle Atmosphäre. Nachdem die Teilnehmer des Festivals rund eine Woche auf dem Areal gearbeitet haben, wird der Rundgang zur spannenden Entdeckungsreise. Für den heutigen Sonnabend von 14 Uhr bis 24 Uhr und für den morgigen Sonntag von 14 Uhr bis 18 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen, über das Areal zu streifen und die neu entstandenen Kunstwerke zu finden. Am Sonnabend bietet sich nach Einbruch der Dämmerung außerdem die Möglichkeit, das Gelände in deutlich gewandelter Atmosphäre wahrzunehmen. Durch sorgsam eingesetzte Beleuchtungselemente werden besondere Schwerpunkte gesetzt. Neugeschaffene und in den vergangenen Jahren entstandene, nun in verschiedene Phasen der Alterung befindliche Kunstwerke gewinnen unter diesen Lichtverhältnissen eine andere Wirkung. Hinzu kommen am Sonnabend Sound und Ton. Auch Überraschendes warte auf die Besucher, wie Raimund Sichma, Leiter des Bruchhofes und Geschäftsführer des Hofs Windheim erklärte. „Der Wald tönt”, kündigt er an. Insgesamt hätten rund 60 bis 70 Menschen am diesjährigen „Landart-Festival mitgewirkt, wie Raimund Sichma festhielt. Im Mittelpunkt stehe dabei nach wie vor, die vor zehn Jahren von „Tu Wat” entwickelte Grundidee. Eine Woche lang gemeinsam mit Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund, Mitarbeiter des Bruchhofes, professionelle Künstler und Künstlergruppen gemeinschaftlich zu wirken. In dieser Zeit zusammen zu leben, selbstbestimmt zu arbeiten und Spaß am kreativen Tun zu haben. Die anschließende Präsentation am Wochenende sei dann eher eine Folge des Projektes. Allerdings eine sehr willkommene Folge, wie Raimund Sichma festhielt. Das Festival füge sich in die Funktion des „Projektes Bruchhof”, Menschen mit psychischen Problemen in die Gesellschaft zu integrieren. Die Gesellschaft werde zum Festival eingeladen, „und die Gesellschaft hat Lust zu kommen”, so Raimund Sichma. In den vergangenen Jahren waren die Präsentationen stets sehr gut besucht, der Eintritt ist frei.Foto: bb