MÖLLENBECK (ste). Die Normalität in der Ortsfeuerwehr Möllenbeck ist, dass auf der Jahreshauptversammlung die Erfolge des vergangenen Jahres durch Ortsbrandmeister Markus Dinter vorgestellt und von der Versammlung gefeiert werden, die hervorragende Kameradschaft in den Fokus gestellt wird und das Ganze untermalt wird von ordentlicher Feuerwehrmusik des eigenen Musikzuges. In weiten Teilen war das auch in diesem Jahr der Fall, doch Dinter wich in seinem Jahresbericht auch ein Stück weit ab von der Linie der kritiklosen Selbstbeweihräucherung und stellte fest: „Wir haben 43 aktive Mitglieder bei 303 Kameradinnen und Kameraden, das sind imposante Zahlen für eine Ortswehr mit Grundausstattung. Aber was bringt die Theorie, wenn es in der Praxis nicht so läuft, wie es laufen sollte!” Besonders die mangelnde Beteiligung an den Übungs- und Ausbildungsdiensten kritisierte der Ortsbrandmeister, der sehr deutlich wurde in der Ankündigung von Konsequenzen: „Ich bin weit davon entfernt, verpflichtende Maßnahmen oder Mindestteilnahmen an Diensten einzuführen, aber ich erwarte eine gewisse Bereitschaft zur Übernahme von Pflichten!” Nur so könne man auch die schönen Aufgaben der Feuerwehr besser und vor allem kameradschaftlicher feiern. Doch damit war auch genug der kritischen Worte, denn grundsätzlich läuft es in Möllenbeck immer noch sehr rund. 46 Mal wurde die Wehr zu Einsätzen gerufen, organisierte darüber hinaus den 13. Möllenbecker Kuppel-Contest, feierte das 85-jährige Bestehen der Wehr und hatte einen echten Jahreshöhepunkt mit der Teilnahme der Jugendwehr (in Kooperation mit Krankenhagen) an der Weltmeisterschaft im schweizerischen Martigny, wo die Mannschaft den 30. Rang belegte. Für Jugendwart Marco Baschin und seine Schützlinge ein unvergessliches Erlebnis. Aber nicht nur bei Wettkämpfen standen die Blauröcke des Klosterdorfs ihre Frau oder ihren Mann, auch bei den Einsätzen punkteten sie durch ihre Schnelligkeit und ihre gute Ausbildung. So unter anderem beim Holzschuppenbrand von Kamerad Karl-Heinz Maier, bei dem ein Übergreifen der Flammen auf die Garage weitgehend verhindert werden konnte. Beim Irish-Folk-Festival mussten die Einsatzkräfte zu einem Verkehrsunfall ausrücken und feststellen, wie beratungsresistent einige Verkehrsteilnehmer waren und sogar Feuerwehr und Polizei beschimpften: „Erfahrungen, die wir bislang nicht kannten”, so Dinter. Für den Rettungsdienst musste dann bei einem anderen Verkehrsunfall eine Art Steg mit Steckleiter gebaut werden, damit die Helfer an den verletzten Autofahrer herankamen und bei einem weiteren Großeinsatz stand zu befürchten, dass asbesthaltiges Material Fahrzeuge, Geräte und Einsatzkleidung verschmutzte. Dinter konnte hier Entwarnung geben: „Ich habe den Prüfbericht erhalten: Keine Kontamination!” Befördern konnte Dinter dann Luis Bartram, Sascha Mersch und Daniel Nagel zu Hauptfeuerwehrmännern. Geehrt wurden Tim Schinz für 25 aktive Jahre und Detlev Tünnermann für 40 Jahre. Manfred Reineking und Friedhelm Westphal werden noch für 60 Jahre geehrt.Foto: ste