Doch das nahmen sie in Kauf. Zimperlich durften sie auch nicht sein. Denn wegen der Bestimmungen durften die sonst üblichen Gummistiefel und langen Kittel nicht ausgegeben werden. Lediglich desinfizierte Helme und Lampen standen zur Verfügung. Und jede Menge Neuigkeiten. Denn es hat sich trotz Corona eine Menge getan. Betriebsleiter Florian Garbe räumte zwar ein, wegen der Pandemie-Beschränkungen die Arbeit zwar zeitweilig ganz eingestellt zu haben. Doch mit kleinen Gruppen und dem nötigen Abstand sei vor allem am wiederentdeckten Grubenbahnhof gearbeitet worden. Dort werden bereits wieder die Loren wie in alten Zeiten rangiert – 60 Meter unter dem Deisterkamm. In den Loren befand sich allerdings keine Kohle, sondern hartnäckiger Lehm, den die hiesigen Bergleute zurzeit bergen müssen. Die pappige Erdschicht, von den Experten „Störungszone” genannt, behindert momentan noch die Fortsetzung eines geplanten Rundwegs für die Besucher. Vorwiegend in Handarbeit werden die großen klebrigen Batzen beiseite geräumt. Manchmal füllen sie in einer Schicht drei Förderwagen. Mitunter aber ist der Abraum so hartnäckig, dass nur eine Lore ans Tageslicht geschoben werden kann. Etliche Mühen stehen noch bevor. Garbe rechnet mit mindestens weiteren 50 Wagen. Die Störungszone, die sich durch den gesamten Bergzug zieht, hatte schon ganz in den Anfängen der Zechensanierung vor jetzt 15 Jahren Kummer bereitet. Damals musste nur 60 Meter nach dem Zecheingang ein Umweg durch den Berg getrieben werden, weil sich der Bruch als undurchdringlich erwies. Doch es gibt auch hoffnungsvolle Zeichen, die die Gruppe mit neuer Zuversicht erfüllen: Der Auftrag für den gewünschten Stromanschluss ist erteilt. In Kürze beginnen die Erdarbeiten. Bis Ende November wird die nun verspätet begonnene Besuchersaison fortgesetzt. So lange können unangemeldete Teilnehmer bei Führungen an jedem Sonntag um 11 und um 14 Uhr mitmachen. Noch interessanter aber wäre ein Besuch am Sonntag, 27. September. Dann ist ab 10 Uhr Aktionstag – mit Arbeitseinsätzen im Stollen sowie auf dessen Vorplatz. Da gibt es noch eine ganze Menge mehr zu sehen, weil Loren bewegt, Eisenteile geschmiedet und die Kohlensortiermaschine betrieben werden. Auch Speisen und Getränke soll es geben. Deren Ausgabe erfolgt über eines der Fenster des Zechenhauses. Ganz entsprechend der Vorschriften zu Hygiene und Abstand.Foto: al